Reisevertrieb

Rückvergütung: „Wechseln Sie Ihre Bank!“

Mit den Vorteilsangeboten „Haspa Joker“ der Hamburger Sparkasse begann das leidige Thema Rückvergütung

Mit den Vorteilsangeboten „Haspa Joker“ der Hamburger Sparkasse begann das leidige Thema Rückvergütung. Foto: mg

Mit einem Facebook-Aufruf will die Münchner Reisebüro-Inhaberin Claudia Mades Kollegen dazu ermuntern, die Banken für ihre Geschäftskonten bewusster zu wählen. Anlass sind die anhaltenden Rückvergütungsangebote auf Urlaubsreisen, mit denen vor allem Städtische Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie Postbanken die Werbetrommel rühren.

Die Angebote seien zwar juristisch legitim, würden die Touristik aber zum „Ramschwarenladen“ machen und führten oft zum so genannten Beratungsklau: Kunden lassen sich in Reisebüros beraten und buchen dann über touristische Vertriebspartner der Geldinstitute, um Rückvergütungen von bis zu sieben Prozent zu kassieren.

Mades fordert ihre Reisebüro-Kollegen deshalb auf, Geschäfts- und Privatkonten bei Geldinstituten zu kündigen, die mit Rückvergütungen arbeiten. Als Alternative biete sich unter anderem die Commerzbank an, die auf diese Geschäftspraktiken verzichte.

Ähnliche Aktionen in der Vergangenheit haben allerdings gezeigt, dass trotz des anhaltenden Ärgers nur wenige Reisebüros bezüglich ihrer eigenen Bank konsequent sind. So gründete der Mobilvertrieb Amondo vor zwei Jahren in Bonn sogar eine Reisebüro-Initiative. Das Ziel: Bonner Agenturen, die ein Konto bei der örtlichen Sparkasse und Kreissparkasse unterhalten, sollten aufgrund der Rückvergütung kündigen. Gleichzeitig führte man Gespräche mit dem Vorstand und holte die Politik mit ins Boot. „Am Ende jedoch ohne Erfolg“, erinnert sich Amondo-Chef Achim Steinebach.

Ein besseres Fazit zieht er bezüglich der Reaktionen aus dem eigenen Haus. Nach einem entsprechenden Aufruf hätten viele Berater ihre Bank gewechselt. Ein massiver Druck entstand dadurch allerdings nicht: Denn die Amondo-Verkäufer sind über das gesamte Land verstreut.