Reisevertrieb

Quereinsteiger: Die Strategien der Ketten und Kooperationen

Branchenfremden Mitarbeitern muss zunächst viel erklärt werden

Branchenfremden Mitarbeitern muss zunächst viel erklärt werden. Foto: Yuri_Arcurs/iStockphoto

Um neue Mitarbeiter zu gewinnen, setzen zahlreiche Reisebüro-Ketten und Kooperationen unter anderem auch auf Quereinsteiger. Neben Dertour Reisebüros, Deutscher Reisering und Lufthansa City Center hat zuletzt auch die Touristik Vertriebsgesellschaft (TVG) eine Weiterentwicklung eines entsprechenden Programms angekündigt, das im Juli startet. Motiviertes, gut ausgebildetes und loyales Personal sei so wertvoll wie nie, sagt TVG-Chefin Birgit Aust. Talente könne man auch außerhalb der Touristik finden.

Auch Derpart überlegt derzeit, das Quereinsteigermodell, das 2018 gestartet war, neuaufzulegen. Eine Arbeitsgruppe, die Strategien zur Lösung des Fachkräftemangels entwickelt, setze sich derzeit intensiv mit dem Thema auseinander, sagt Geschäftsführer Thomas Osswald. Quereinsteiger seien zwar nicht Kern der Derpart-Strategie, allerdings dürfe das Thema nicht ausgeklammert werden. „Schließlich sind auch branchenfremde Verkaufstalente gesucht und sehr gefragt.“

Steinebach: Thema ist so alt wie die Touristik selbst

Auch Amondo-Chef Achim Steinebach hat eine klare Haltung zum Thema. Sein Appell: „Offen bleiben, die Scheuklappen abnehmen, den Menschen und dessen Motivation und nicht dessen Schulabschluss sehen und schulen, schulen, schulen.“

Ihm zufolge ist das Thema so alt wie die Touristik selbst. „Wie soll man dem Fachkräftemangel anders entgegentreten, wenn man nicht auch den Quereinsteigern eine Perspektive bietet“, fragt er. Wissen resultiere aus Lebens- und Reiseerfahrungen und nicht aus einer IHK-Prüfung.

Doch nicht überall in der Branche stößt das Modell auf Begeisterung. Unter anderem TUI Travel Star und Reiseland haben Vorbehalte. Weshalb, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von touristik aktuell (27-28/2022) und im E-Paper.

Ute Fiedler
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