Reisevertrieb

Aerticket: Automatisierung und eine Alternative zu Kurzstreckenflügen

Ungewohnte Sätze von Rainer Klee: "Es gibt Strecken, die muss man nicht fliegen". Foto: Aerticket

Ungewohnte Sätze von Rainer Klee: "Es gibt Strecken, die muss man nicht fliegen". Foto: Aerticket

Sie sind die Geschäftsführer von Technoly, der Software-Schmiede von Aerticket: Stephan Ebert und Alexander Staerck. Foto: ah

Sie sind die Geschäftsführer von Technoly, der Software-Schmiede von Aerticket: Stephan Ebert und Alexander Staerck. Foto: ah

Die Ansage von Aerticket-CEO Rainer Klee ist deutlich: „Wir sind dabei, alle Prozesse zu automatisieren.“ Und der Chef des Ticketgroßhändlers ergänzt sogleich: „Wir werden zusehends zum Technikunternehmen.“ 

Was bedeutet das für den Counter? Klee fasst es so zusammen: „Wir streben eine Firma an, bei der Reisebüros in Problemfällen nicht mehr anrufen müssen.“ Daran arbeitet speziell Technoly, Tochterunternehmen und Software-Schmiede, die alle Entwicklungsprozesse von Aerticket bündelt und forciert.

Das Ziel ist die „perfekte Buchungswelt“

Die Chefs von Technoly, Stephan Ebert und Alexander Staerck, haben ein Ziel: „Wir streben die perfekte Buchungswelt an.“ Das Duo weiß, dass die Branche aktuell davon noch ein gutes Stück entfernt ist. Damit der Schritt in die Perfektion gelingt, setzen die Experten von Technoly auf Automatisierung und Self-Service.

Zu den größten Hürden zählen die NDC-Schnittstellen und Bezahloptionen. Staerck ist bekennender NDC-Fan. Er kennt die Vorteile des neuen Datenstandards wie den Wegfall der GDS-Gebühren und exklusive Tarife. „Leider ist NDC aber noch fehleranfällig“, bedauert er.

Es muss alles harmonisiert werden

Probleme bescherten den Nutzern etwa der Workflow bei Umbuchungen und bei Refunds. Auch die vielen Variationen der Schnittstellen erschwerten das Arbeiten. „Es muss alles harmonisiert werden“, so der Technoly-Geschäftsführer.

Dem Thema Nachhaltigkeit begegnet Aerticket mit Innovation: Mit dem Projekt „Ground Transportation Engine“ (GTE) baut Technoly derzeit eine Bus-IBE für die Türkei auf, die in der nächsten Entwicklungsphase auf die Bahn ausgeweitet werden soll.

Im Grunde will die Aerticket-Tochter damit eine IBE für eine europaweite Ground Transportation durch Bus- und Bahnverbindungen schaffen – ein Produkt, das es so noch nicht gibt.

Alternative zu klimaschädlichen Kurzstreckenflügen

In 18 Monaten soll GTE an den Start gehen und damit eine Alternative zu klimaschädlichen Kurzstreckenflügen werden. Rainer Klee ist überzeugt: „Es gibt Strecken, die muss man nicht fliegen.“ Dass viele Menschen die Flüge trotzdem nutzten, sei ein Skandal. Das GTE-Projekt sieht er als „Marktchance, die wir nutzen werden“.

Wie gut das Geschäft in diesem Jahr bei Aerticket läuft, wieso der Consolidator auch während Corona erfolgreich war und wie Rainer Klee den Content sowie die Service-Leistung der Mitbewerber ganz offen einschätzt, lesen Sie in der ganzen Geschichte in der neuen Ausgabe von touristik aktuell (ta 35-36/2023), die gerade erschienen ist.

Arne Hübner
Anzeige