Reisevertrieb

VUSR-Jahrestagung mit kontroversen Diskussionen

VUSR-Chefin Marija Linnhoff diskutierte mit TUI CEO Sebastian Ebel, Condor CEO Ralf Teckentrup und Moderator Dieter Könnes

VUSR-Chefin Marija Linnhoff diskutierte mit TUI CEO Sebastian Ebel, Condor CEO Ralf Teckentrup und Moderator Dieter Könnes. Foto: uf

Es geht um die Überregulierung der Pauschalreise, die Zukunft der Tourismusbranche, um Herausforderungen wie Nachhaltigkeit und Fachkräftemangel sowie Ausblicke in die Zukunft: Im Zuge der Jahrestagung des Reisebüro-Verbands VUSR stellen sich am heutigen Freitag zahlreiche Top-Manager der Touristik den drängendsten Fragen der Reisebüros.

Zum Auftakt der Tagung, die im Tulip Inn Düsseldorf Arena stattfindet, appellierte die VUSR-Vorsitzende Marija Linnhoff einmal mehr, dass sich im Hinblick auf die großen Herausforderungen sämtliche Branchenverbände zusammenschließen sollten - vor allem auch, um ein starkes Signal in Richtung Politik zu senden. Eine Konsolidierung sei wichtig. „Wir müssen unter ein Dach“, forderte sie. Eine erste Annäherung habe kürzlich auf Initiative von TUI stattgefunden. Der Veranstalter hatte Vertreter des VUSR und DRV an einen Tisch gebracht. Wie es weitergehe, werde die Zeit zeigen, so Linnhoff.

TUI-CEO lobt Linnhoff

Großes Lob erhielt die VUSR-Chefin von TUI CEO Sebastian Ebel. Auch er forderte einen stärkeren Zusammenhalt der Branche. Mit Blick auf die derzeitigen Entwicklungen in der Touristik nicht mit einer Stimme zu sprechen, sei fahrlässig, sagte er. „Ich finde es toll, dass Sie in der Politik Akzente setzen“, adressierte er an Linnhoff. Es sei nicht selbstverständlich, dass ein Reisebüro-Verband die Arbeit anderer übernehme. „Ich bin gerne gekommen, weil Sie die Themen direkt beim Namen nennen“, so Ebel.

Zusammenarbeit mit Reisebüros „überlebenswichtig“

Ebel blickte optimistisch auf die Zukunft. In diesem Jahr habe man das Umsatzniveau von 2019 erreicht, das „trotz aller konjunktureller Wolken“ weiter wachsen werde. Die Leute wollen reisen, sagte Ebel und wies auf die wichtige Zusammenarbeit mit den Reisebüros hin. „Man kann in Deutschland nicht gegen Reisebüros arbeiten“, sagte er. Es sei kommerziell absolut „wichtig und überlebenswichtig“, mit Reisebüros vertrauensvoll zusammenarbeiten, da bei diesen frühzeitig und vor allem hochwertig gebucht werde. „Die guten Reisebüros werden sich im Markt etablieren“, zeigte sich der TUI-Manager überzeugt und erhielt dafür Applaus von zahlreichen Reisebüro-Inhabern, die zur Tagung nach Düsseldorf gekommen waren.

Condor-Chef: Unmut über „überzogenen Verbraucherschutz“

In einer durchaus kontroversen Diskussionsrunde mit Ralf Teckentrup ging es im Anschluss unter anderem um Kompensationszahlungen. Der Condor-CEO machte einmal mehr seinem Unmut über den überzogenen Verbraucherschutz Luft, den er als „moderne Wegelagerei“ bezeichnete. Es sei unfair, dass er beziehungsweise Leistungsträger für etwas bezahlen müssten, für das er nichts könne, so Teckentrup. Als Beispiel nannte er einen geplatzten Reifen an einem Flughafen. Verbraucherschutz sei wichtig, aber mit Augenmaß, forderte er.

Am Nachmittag wird es zudem um die Entwicklungen in der Kreuzfahrtbranche gehen und um die Kündigungen der RTK-Verträge.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der nächsten Ausgabe von touristik aktuell.

Ute Fiedler
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