Reisevertrieb

DRV: Das sind die Baustellen der Branche

DRV-Hauptgeschäftsführer Dirk Inger auf der Best-Reisen-Jahrestagung im Calista Luxury Resort in Belek. Foto: Best-Reisen/Jörg Sänger

DRV-Hauptgeschäftsführer Dirk Inger auf der Best-Reisen-Jahrestagung im Calista Luxury Resort in Belek. Foto: Best-Reisen/Jörg Sänger

Obwohl das gerade abgeschlossene Touristikjahr für viele Reisebüros und touristische Leistungsträger Umsatzrekorde bescherte, gibt es weiterhin Baustellen, die der Branche Sorgen bereiten. Darüber sprach DRV-Hauptgeschäftsführer Dirk Inger am vergangenen Wochenende auf der Best-Reisen-Jahrestagung in Belek.

Lücke zwischen Umsatz und Paxe

Inger erwähnte unter anderem die Lücke zwischen Umsatz und Paxe, die im vergangenen Touristikjahr branchenweit einen Wert von 20 Prozent aufweist. Heißt: Der Umsatz stieg, die Gästezahl nahm jedoch um 20 Prozent ab. „Das sollte uns Sorgen bereiten“, so der DRV-Verantwortliche. Die Frage sei, wohin dieses Fünftel verschwunden ist, ob sich diese Menschen Urlaubsreisen nicht mehr leisten können.

Dirk Inger forderte deshalb die Politik auf, für „Verlässlichkeit“ zu sorgen. „Die Ampel muss passende Rahmenbedingungen schaffen.“

Zudem sprach er die bevorstehende Novellierung der Pauschalreiserichtlinie auf EU-Ebene an. Ziel der Politik sei eine Erhöhung des Verbraucherschutzes. Das ist laut Inger nicht nötig. Denn Deutschland habe mit der Pauschalreise bereits das „verbraucherfreundlichste Produkt“ am Markt. Der Anteil von gebuchten Pauschalreisen in Deutschland beträgt laut dem DRV rund 45 Prozent, in Europa liegt dieser Wert bei 15 Prozent.

Junge Leute gesucht

Ein weiteres Problemfeld sei der akute Nachwuchsmangel. Die Touristik brauche mehr Azubis, duale Studenten und Quereinsteiger. Inger appellierte an die 320 Reisebüros in Belek: „Bilden Sie aus. Bringen Sie junge Leute in unsere Branche.“

Arne Hübner