Reisevertrieb

Mehrarbeit: Effizienz und Digitalisierung gefragt

Der Schlüssel zum Erfolg am Counter liegt nach Sicht von Siamar maßgeblich in der Digitalisierung

Der Schlüssel zum Erfolg am Counter liegt nach Sicht von Siamar maßgeblich in der Digitalisierung. Foto: Unsplash

Da darf man auch mal anstoßen: Michael Riebel (rechts) mit seinem Siamar-Kollegen Markus Patho (Mitte) und Matthias Gürtler (touristik aktuell). Foto: Reisering

Da darf man auch mal anstoßen: Michael Riebel (rechts) mit seinem Siamar-Kollegen Markus Patho (Mitte) und Matthias Gürtler (touristik aktuell). Foto: Reisering

Trotz der zuletzt großen Schere zwischen starken Umsätzen und geringeren Kundenzahlen im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit stehen die meisten Reisebüros arbeitsmäßig voll unter Strom. „Die Annahme, dass eine geringere Kundenzahl für weniger Arbeit sorgen würde, ist ein Irrtum“, fasst Michael Riebel, Geschäftsführer von Siamar Reisen in Leipzig, die diesjährige Erfahrung vieler Reisebüros zusammen.

Weniger Mitarbeiter, mehr Arbeit

Einer der Gründe für den Druck am Counter ist die im Vergleich zu 2019 oftmals deutlich kleinere Mitarbeiterzahl. Zudem würden viele Leistungsträger nach wie vor jede Menge Arbeit an die Reisebüros weitergeben, größtes Problem seien die vielen Flugzeitenänderungen und die zum Teil nach wie vor schlechte Erreichbarkeit einiger Veranstalter, war auf den jüngsten Vertriebs-Events der Ketten und Kooperationen zu hören.

Gute Technik kann helfen

Bei Siamar versucht man, das Problem mit Technik zu lösen: „Ohne Digitalisierung, Automatisierung und mehr Effizienz hätten wir es nicht geschafft, 2023 mit der Hälfte des Teams rund 90 Prozent der Umsätze von 2019 einzufahren“, berichtet Michael Riebel (siehe auch Titelgeschichte der ta-Ausgabe 47-48/2023, verfügbar hier als E-Paper).

Seiner Analyse zufolge hat es Siamar geschafft, durch verstärkte Digitalisierung pro Buchungsvorgang 33 Prozent an Zeit einzusparen. Durch die vielen Flugzeitenänderungen und anderen Mehraufwand seien davon „nur noch“ rund 20 Prozent geblieben. „20 Prozent – immerhin“, sagt Riebel und zeigt sich stolz auf die rund 15 Mitarbeiter in seinem Team. „Die machen das richtig gut!“

Genau schauen: Was lohnt sich im Verkauf?

Ein wichtiger Teil der neuen Effizienz ist es, „sich von vielen Dingen wegzuhalten, die unnötig Zeit rauben“. So verkaufe Siamar kein Flug-only mehr, auch Sitzplatzreservierungen übernehme man nur noch für den Kunden, wenn dieser dafür bezahle. „Ansonsten bitten wir ihn, das selbst zu übernehmen“, so Michael Riebel.

Der wichtigste Hebel für mehr Effizienz „ist und bleibt jedoch die Technik“, betont der Reiseverkäufer. Er könne andere Büros nur auffordern, sich mit den neuen Möglichkeiten zu beschäftigen und am Counter „so viel zu automatisieren, wie es nur geht“.

Matthias Gürtler
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