Reisevertrieb

Touristikjahr: Urlauber mit hoher Ausgabebereitschaft

Die Reiselust der Deutschen ist weiter groß. Aber gerade Familien erleben mitunter, dass ihr Budget für eine Flugreise nicht mehr ausreicht

Die Reiselust der Deutschen ist weiter groß. Aber gerade Familien erleben mitunter, dass ihr Budget für eine Flugreise nicht mehr ausreicht. Foto: Austrian Airlines

Kreuzfahrten laufen nach wie vor glänzend, Spanien und die Türkei erwarten Rekordwerte, die nordischen Länder liegen zum Teil deutlich im Plus und auch die Fernstrecken haben wieder Fahrt aufgenommen: Das Reisejahr 2024 scheint das zu werden, was sich die Branche von ihm erhofft hat.

Dabei wird deutlich, dass die nach wie vor hohen Preise lediglich bei Familien mit kleinerem Budget für eine veränderte Nachfrage sorgen. Die meisten anderen Zielgruppen, allen voran Paare und Best Ager, sind beim Thema Reisen äußerst ausgabefreudig. Das macht sich auch beim Geschäft mit Nordeuropa bemerkbar. Dass die dortigen Länder teuer sind, sei „hinlänglich bekannt“, sagt etwa Melanie Kaplan-Reiterer vom Flug & Touristik Center Bensheim. Und ergänzt: „Die Leute wissen ganz genau, worauf sie sich einlassen“.

Diese Reise- und Ausgabebereitschaft zeigt sich auch in den Zahlen des Frankfurter Backoffice-Dienstleisters Tats. Ihm zufolge liegt der fakturierte Gesamtumsatz der Reisebüros im laufenden Touristikjahr im Schnitt bei plus 6,6 Prozent. Der April machte dabei keine Ausnahme – er lag bei den Abreisen mit 4,5 Prozent über dem Umsatzniveau von 2023.

Getragen wird das Wachstum vor allem vom Flugbereich und den so genannten „sonstigen Umsätzen“ wie Mietwagen und Versicherungen. Der Touristikumsatz sowie die Kreuzfahrten lagen im April unter den fakturierten Werten des Vorjahres.

Der aktuelle Optimismus wird vor allem von den nach wie vor guten Auftragseingängen getragen. Im April lag die Zahl der Neubuchungen um 2,9 Prozent über dem Vorjahr, insgesamt steht für Reisen bis Oktober ein Plus von 10,3 Prozent in den Büchern. Der Kreuzfahrtbereich liegt sogar mit 20,7 Prozent über dem Touristikjahr 2023.

Matthias Gürtler