Vorstand und Aufsichtsrat der TUI AG wollen die Struktur der Börsennotierungen des Konzerns vereinfachen. Dafür soll das Listing an der Londoner Börse aufgegeben und die Notierung an der Frankfurter Börse mit einem Upgrade in das Marktsegment „Prime Standard“ und der Aufnahme in den MDAX fortgesetzt werden. Die Entscheidung darüber treffen die Aktionäre während der Hauptversammlung am 13. Februar.
Zuvor war TUI eigenen Angaben zufolge von verschiedenen Investoren angesprochen worden, ob die aktuelle duale Börsennotierung für das Unternehmen noch optimal sei. Hintergrund dürfte auch der anhaltend schwache Börsenkurs sein, der Experten zufolge nicht den Wert des Unternehmens widerspiegelt.
Liquidität verschiebt sich Richtung Deutschland
Die Chancen für eine Veränderung wie vom Vorstand empfohlen stehen gut: Insbesondere in den letzten Jahren haben sich die Besitzverhältnisse von TUI-Aktien und die Liquidität an den Börsen signifikant verändert. Es gibt eine deutliche Verschiebung der Liquidität von England nach Deutschland, rund 77 Prozent der Aktientransaktionen werden TUI zufolge direkt über das deutsche Aktienregister abgewickelt. „Weniger als ein Viertel des Handels in TUI-Aktien erfolgt in Form von UK Depositary Interests“, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns.
„Duale Notierung war 2014 richtig“
Nach Aussage von Finanzvorstand Mathias Kiep war die duale Börsennotierung nach dem Zusammenschluss von TUI AG und TUI Travel PC Ende 2014 „richtig und bot viele Vorteile“. Aufgrund der veränderten Situation sei man nun den Anregungen wichtiger Aktionäre gefolgt und haben umfangreiche Gespräche geführt.
Das Beenden des Listings in London würde nachvollziehbare Vorteile für Investoren und Gesellschaft bieten, betont Mathias Kiep: „Vereinfachung der Strukturen, Verbesserung bei der Liquidität und Indexierung sowie Unterstützung der EU-Eigentumsverhältnisse unserer Fluggesellschaften“.
Änderung könnte Anfang April erfolgen
Vorbehaltlich der Zustimmung durch die TUI Aktionäre sieht der aktuelle Zeitplan vor, dass der Handel im Marktsegment Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse am oder um den 8. April 2024 aufgenommen wird. Das De-Listing von der Londoner Börse soll im Juni 2024 erfolgen. Zum gleichen Zeitpunkt wäre die Aufnahme in den MDAX geplant.