Die Situation um den ins Trudeln geratenen Kölner Luxusreiseveranstalter Itravel spitzt sich zu. Nach der Festnahme des Geschäftsführers Axel Schmiegelow Anfang April hat nun das Amtsgericht Köln für eine Tochterfirma der Gruppe ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet.
Der Kölner Rechtsanwalt Philip Schober von der Kanzlei Brinkmann & Partner aus Köln wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter der Inspiring Travel Club Family GmbH ernannt. Er solle prüfen, ob genug „Masse“ zur Verfügung steht, um ein Insolvenzverfahren zu eröffnen, sagte er gegenüber dem Nachrichtenmagazin Stern.
Die Kölner Gesellschaft ist wie die meisten anderen Firmen der Gruppe eine Tochter der Holding Itravel Group SA mit Sitz in Luxemburg. Laut Handelsregister vermittelt die Inspiring Travel Club Family GmbH Reisen, die sich an Familien wenden.
Zuvor war bereits gegen eine weitere Tochtergesellschaft, die IT Individual Travel Software GmbH, ein vorläufiges Insolvenzverfahren beim Amtsgericht Köln eröffnet worden.
Grundsätzlich verfügte die Unternehmensgruppe über einen Reisepreissicherungsschein. Dieser sei allerdings auf eine andere Itravel-Tochtergesellschaft ausgestellt, die Itravel Luxembourg S.a.r.l. mit Sitz in Luxemburg. Diese werde auch als Reiseveranstalter auf Rechnungen von Itravel-Kunden angegeben, berichtet der Stern. Damit Kunden die Insolvenzversicherung in Anspruch nehmen könnten, müsste die Itravel Luxembourg S.a.r.l. für insolvent erklärt werden. (jt)