Verkehr

Etihad greift bei Air Berlin ein

Etihad-Chef James Hogan (re.) will Air-Berlin-CEO Wolfgang Prock-Schauer (li.) zwei Etihad-Manager zur Seite stellen

Etihad-Chef James Hogan (re.) will Air-Berlin-CEO Wolfgang Prock-Schauer (li.) zwei Etihad-Manager zur Seite stellen. Foto: Air Berlin

Trotz der hohen Verschuldung bei Air Berlin hält Etihad Airways am Engagement bei der deutschen Airline fest. Doch der Golf-Carrier will künftig noch stärker ins Management eingreifen. Das kündigte CEO James Hogan am Wochenende an.

Die Entscheidung, dem Air-Berlin-Chef Wolfgang Prock-Schauer noch einen „Chief Restructuring Officer“ an die Seite zu stellen, scheint Hogan nicht ausreichend. Er will zwei weitere Verantwortliche aus dem Etihad-Management in der Air-Berlin-Spitze etablieren, einen für Strategie und einen für Finanzen. Auch bei der Auswahl einer Consulting-Agentur, die Air Berlin vergangene Woche ankündigte, will der Etihad-Chef offenbar mitreden.

Der Golf-Carrier hält 29 Prozent der Anteile an Air Berlin. „Deutschland ist ein wichtiger Markt für uns“, sagt Hogan. „Deshalb müssen und wollen wir Air Berlin auch in die Profitabilität zurückbringen“. 300 Millionen Euro will Etihad dem verschuldeten Unternehmen durch eine Wandelanleihe nochmals zur Verfügung stellen.

Wie ernst es Etihad mit Air Berlin ist, zeigt auch der Premieren-Einsatz des neuen Boeing 787-900 Dreamliners auf der Strecke Düsseldorf–Abu Dhabi. Der Langstrecken-Jet wird dort ab 1. Dezember eingesetzt. Das begründet Hogan einerseits mit dem interessanten Markt Nordrhein-Westfalen, andererseits mit der technischen Unterstützung durch den dortigen Wartungsbetrieb von Air Berlin.  
Anzeige