Das war zu erwarten: Lufthansa hat nun offiziell mitgeteilt, den Ferienflieger Condor übernehmen zu wollen. Ein entsprechendes unverbindliches Angebot sei dem Mutterkonzern Thomas Cook unterbreitet worden, erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Dienstag auf der Hauptversammlung des Konzerns laut Medienberichten. Dabei gebe es die Option, das Angebot auf alle Airlines der Thomas-Cook-Gruppe zu erweitern.
Anfang Februar hatte der Reisekonzern angekündigt, den Verkauf seiner Airline-Gruppe, zu der auch die deutsche Condor gehört, zu prüfen. Daraufhin brachte sich Lufthansa rasch als Kaufinteressent ins Spiel und bekräftigte dies mehrfach. Besonders von Interesse ist offenbar das touristische Langstreckengeschäft ab Frankfurt und München.
Bei der Kurz- und Mittelstrecke ist sich der Kranich-Konzern nicht sicher, ob eine Übernahme von den Wettbewerbshütern genehmigt werden würde. Es sei aus wettbewerbsrechtlicher Sicht auch unwahrscheinlich, dass ein Käufer die gesamte Airline-Gruppe von Thomas Cook übernehmen könne, sagte Spohr am Rande der Hauptversammlung.
Dass Lufthansa jetzt mit dem Gebot an die Öffentlichkeit geht, hat offenkundig mit einem Stichtag zu tun, den der Cook-Konzern gesetzt hat: Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters ist die Deadline für mögliche Gebote der heutige 7. Mai. Insidern zufolge haben auch der britisch-spanische Luftfahrtkonzern IAG sowie der US-Finanzinvestor Indigo Interesse bekundet.
Thomas Cook lehnt eine Stellungnahme bisher ab. Das könnte sich aber ändern, wenn Konzernchef Peter Fankhauser in der kommenden Woche Halbjahreszahlen vorlegt.
