Verkehr

Lufthansa: Aus für Germanwings

Im Zuge von Restruktierungsmaßnahmen hat Lufthansa den Flugbetrieb von Germanwings eingestellt

Im Zuge von Restruktierungsmaßnahmen hat Lufthansa den Flugbetrieb von Germanwings eingestellt. Foto: Germanwings

Dem „ersten Restrukturierungspaket“ des Lufthansa-Konzerns wegen der Corona-Krise fällt die Fluggesellschaft Germanwings zum Opfer. „Der Flugbetrieb der Germanwings wird beendet“, heißt es in einer Pressemitteilung. Alle daraus resultierenden Optionen sollten mit den Sozialpartnern besprochen werden. Mit diesem Schritt setze man die bereits vor der Krise festgelegten Zielsetzung von Eurowings, den Flugbetrieb zu bündeln, beschleunigt um. Weitere Details nannte das Unternehmen nicht. Die weiteren heute gefassten Beschlüsse betreffen nahezu alle Flugbetriebe der Lufthansa Group.

Bei Lufthansa werden sechs Airbus A380 und sieben Flugzeuge vom Typ A340-600 sowie fünf Boeing 747-400 stillgelegt. Hinzu kommen auf der Kurzstrecke elf Airbus A320. Lufthansa reduziert dadurch die Kapazitäten an den Drehkreuzen Frankfurt und München.

Zusätzlich wird Lufthansa Cityline drei Flugzeuge vom Typ Airbus A340-300 aus dem Betrieb nehmen. Seit 2014 hatte die Regionalfluglinie vor allem touristische Langstreckenziele für Lufthansa angeflogen.

Eurowings wird ebenfalls die Zahl der Flugzeuge weiter reduzieren. So sind im Bereich der Kurzstrecke zusätzlich zehn Airbus A320 zur Ausflottung vorgesehen. Auch das Langstreckengeschäft von Eurowings, das kommerziell von Lufthansa verantwortet wird, soll ebenfalls verkleinert werden.

Die bereits begonnenen Restrukturierungsprogramme bei Austrian Airlines und Brussels Airlines werden durch die Corona-Krise nochmals verschärft. Beide Fluggesellschaften arbeiten an der Reduzierung der Flotte. Auch Swiss wird die Flottengröße durch die verzögerte Auslieferung von bestellten Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen anpassen und prüft die vorgezogene Ausmusterung älterer Flugzeuge. Zudem wurden bereits nahezu alle Wetlease-Vereinbarungen mit anderen Fluggesellschaften von der Lufthansa Group gekündigt.

Der Hintergrund des Restrukturierungspakets: Der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG erwartet keine schnelle Rückkehr der Verkehrsindustrie auf das Niveau von vor der Corona-Krise. Nach seiner Einschätzung wird es Monate dauern, bis die globalen Reisebeschränkungen vollständig aufgehoben sind und Jahre, bis die weltweite Nachfrage nach Flugreisen wieder dem Vorkrisen-Niveau entspricht, heißt es. Auf der Basis dieser Einschätzung habe man heute die weitreichenden Maßnahmen beschlossen, um die Kapazität der Flugbetriebe sowie der Administration längerfristig abzusenken.

 
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