Verkehr

Lufthansa: Verhandlungen stocken

Stillstand: Die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit und Lufthansa sind ins Stocken geraten

Stillstand: Die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit und Lufthansa sind ins Stocken geraten. Foto: Lufthansa

Nach dem Streik am vergangenen Freitag gibt es vorerst keine neuen Verhandlungen zwischen Lufthansa und der Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC). Wie ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur DPA erklärte, gebe es bislang weder konkrete Gesprächstermine noch ein verbessertes Angebot.

Am Freitag waren mehr als 800 Flüge ausgefallen, rund 130.000 Passagiere waren von den Streiks an den Drehkreuzen Frankfurt und München betroffen. Laut DPA-Bericht entstand für Lufthansa durch die Streiks ein Schaden von 32 Millionen Euro.  

Lufthansa hatte mit großem Unverständnis auf die Streiks reagiert. Man habe ein „sehr gutes und sozial ausgewogenes Angebot gemacht“, hatte Michael Niggemann, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Deutschen Lufthansa, betont. Er verwies auf ein Angebot mit einer 18-monatigen Laufzeit. Bei diesem hätten Piloten der Lufthansa und Lufthansa Cargo in zwei Stufen insgesamt 900 Euro mehr Grundvergütung pro Monat bekommen. Die Vereinigung Cockpit verlangt jedoch für die rund 5.000 Kapitäne und Ersten Offiziere Gehaltssteigerungen von 5,5 Prozent im laufenden Jahr.

VC ändert ein Detail der Tarifforderung

Wie DPA berichtet hat die Gewerkschaft ihre Tarifforderung in einem Detail geändert. Da auch die Richter am Arbeitsgericht München rechtliche Bedenken gegen einen automatischen Inflationsausgleich ab 2023 äußerten, werden nun ein „pauschaler“ Ausgleich von 8,2 Prozent verlangt.

Die Forderungen der Gewerkschaft seien jedoch selbst ohne Rücksicht auf die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie außerhalb des Vertretbaren, äußert Lufthansa. Der Konzern verweist darauf, dass durch die VC-Forderungen die Personalkosten allein bei den Piloten um rund 40 Prozent, um rund 900 Millionen Euro, erhöht würden.  

Flugbegleiter-Gewerkschaft will im Herbst verhandeln

Wie es weitergeht, ist derzeit unklar. Ungemach droht zudem von der Airline Eurowings. Auch deren Piloten hatten sich in einer Urabstimmung dafür ausgesprochen, den aktuellen tarifpolitischen Weg weiterzuverfolgen. Darüber hinaus hat sich laut DPA auch die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo solidarisch mit den Lufthansa-Piloten erklärt. Sie will im Herbst für ihre Mitglieder verhandeln.

Ute Fiedler
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