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TUI Fly feiert 50. Geburtstag

Seit 50 Jahren unterwegs: So sehen die Flieger von TUI Fly heute aus. Foto: TUI Fly

Seit 50 Jahren unterwegs: So sehen die Flieger von TUI Fly heute aus. Foto: TUI Fly

Am gestrigen Donnerstag fand bei TUI Fly ein besonderer Flug statt: Eine Maschine des Ferienfliegers startete von Hannover nach Ibiza – exakt 50 Jahre, nachdem die Baleareninsel von der Airline auf ihrem Erstflug angesteuert wurde. Mit an Bord war auch der damalige Flugkapitän Helmut Spitzer, der am 30. März 1973 von Hamburg aus mit einer Boeing 727-100 unter der Flugnummer HF 203 in Richtung Ibiza abhob.

Wechselnde Namen und Strategien

Das Kürzel in der Flugnummer deutet auf die Anfangstage der Airline hin, die damals noch Hapag-Lloyd Flug hieß. Sie wurde 1972 als Tochtergesellschaft der Reederei gegründet und führte vor allem Charterflüge an Mittelmeerziele und auf Langstrecken durch. Mit dem von TUI vor rund 20 Jahren gegründeten Billigflieger Hapag-Lloyd Express hatte die Fluglinie zunächst nichts zu tun.

Aber später durchaus: Nachdem Hapag-Lloyd Flug 1997 eine TUI-Tochter wurde, die für eine kurze Episode Hapagfly hieß, fasste der Reisekonzern beide Airlines 2007 unter der Dachmarke TUI Fly zusammen. Es sollte aber noch sieben Jahre dauern, bis die markante gelbe Bemalung der Maschinen durch den heutigen Markenauftritt in Blau-weiß ersetzt wurde. Heute ist der Urlaubsflieger im Verbund „TUI Airlines“ unterwegs, der die Fluglinien des Konzerns aus fünf Ländern umfasst.

„Namensänderungen, wechselnde Marktstrategien, ein neuer Flugzeug-Look – wer auf die 50-jährige Geschichte von TUl Fly zurückblickt, könnte denken, das Unternehmen habe sich immer wieder neu erfunden“, so Marco Ciomperlik, Chief Airline Officer der TUI Group, während des Jubiläumsflugs. „Aber im Kern sind wir uns immer treu geblieben“. Ihm zufolge sind mit der Fluglinie bislang über 220 Millionen Passagiere in den Urlaub geflogen.

Auf Veranstalter fokussiert

Wie bei Ferienfliegern üblich, ist das Geschäftsmodell stark auf Reiseveranstalter ausgerichtet. Der Großteil der Flugsitze wird von TUI selbst sowie Fremdveranstaltern für Pauschalreisen genutzt, aber es werden auch Einzelplätze verkauft. In der Vergangenheit gab es immer wieder auch Kooperationen mit anderen Airlines. So flog TUI Fly auf Wetlease-Basis für Air Berlin und Eurowings. Auch über ein Zusammengehen mit anderen Fluggesellschaften wurde immer wieder nachgedacht, etwa mit Germanwings oder der Air-Berlin-Tochter Niki.

Nach der wechselhaften Geschichte ist bei der TUI-Airline in den letzten Jahren aber Ruhe eingekehrt. Für Aufsehen sorgte noch einmal die Ankündigung, ab Herbst 2020 wieder in das Fernfluggeschäft einzusteigen. Dieses Vorhaben wurden wegen der Corona-Krise jedoch abgeblasen und steht bislang nicht wieder auf der Agenda.

Gegenwärtig betreibt TUI Fly gut 20 Flugzeuge und bietet nach TUI-Angaben im kommenden Sommer rund 500 wöchentliche Flugverbindungen von Hannover, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und München zu 23 Sonnenzielen in Europa und Nordafrika an.

Thomas Riebesehl
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