Er ist einer der bekanntesten Airline-Manager und in der Touristik schon fast eine Legende: Mit einem Groß-Event am Flughafen Düsseldorf wurde der scheidende Condor-Chef Ralf Teckentrup am Mittwochabend in den Ruhestand verabschiedet. Der Westfale, der in der Branche auch als Mann klarer Worte mit viel Sinn für trockenen Humor bekannt ist, hatte dem Ferienflieger 20 Jahre lang die Treue gehalten und als CEO durch viele Höhen und Tiefen geführt.
Flieger mit „Tecke“-Lackierung startet demnächst
Dafür wurde der 66-Jährige auf der „Condor Special Night“, an der in der Technikhalle 7 am Düsseldorfer Airport über 200 Gäste unter anderem aus Politik, Luftfahrtbranche, Kunden und Arbeitnehmer teilnahmen, ausgiebig geehrt. Zu den Rednern gehörten neben den Condor-Mitgeschäftsführern Björn Walther und Christian Schmitt auch Lufthansa-Chef Carsten Spohr, Alltours-Boss Willi Verhuven und Friedrich Andreae vom Condor-Mehrheitsgesellschafter Attestor.
Noch mehr überrascht wurde Teckentrup allerdings mit einer ganz besonderen Auszeichnung. Enthüllt wurde in dem Hangar ein frisches Mitglied der neuen A330-Fernstreckenflotte – und zwar mit der Aufschrift „danke, tecke“ sowie der Kennung D-ANRT (mit Ralf Teckentrups Initialen am Ende). Und diese Aktion ist keine Eintagsfliege: Laut Condor soll der Neuzugang ab kommendem Wochenende den kommerziellen Flugbetrieb aufnehmen.
Condor hat Teckentrup viel zu verdanken
Dass „Tecke“ so viel Ehre zuteilwird, kommt nicht von ungefähr. Die Condorianer haben dem profilierten Manager viel zu verdanken. Teckentrup steuerte den Traditionsflieger nach der Thomas-Cook-Pleite im Herbst 2019 und der anschließenden Corona-Pandemie mehrere Jahre lang durch schwere Turbulenzen – letztlich erfolgreich: Seit dem Einstieg durch Attestor im Jahr 2021 gilt Condor als gut aufgestellt und die Airline hat mit dem Umbau der Fernstreckenflotte und dem mutigen Design-Wechsel zu einem auffälligen Streifen-Look schon mehrere Großprojekte angeschoben.
Ralf Teckentrup, der zum Jahresende als Condor-Chef abtritt, hinterlässt seinem Nachfolger Peter Gerber also nicht nur eine geordnete Fluggesellschaft, sondern auch sehr große Fußstapfen. Aber dieser sollte sich nicht zu große Sorgen machen. Ebenso wie „Tecke“ ist auch Gerber durch eine langjährige Management-Schule bei Lufthansa gegangen und dürfte mit allen Wassern gewaschen sein.