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Tunesien startet Drei-plus-eins-Strategie

Lenkt Tunesiens Tourismus unaufdringlich: Ministerin Amel Karboul

Lenkt Tunesiens Tourismus unaufdringlich: Ministerin Amel Karboul. Foto: ta

Eine intensive Zusammenarbeit mit den großen Veranstaltern und „eine volle Stelle“ für den Reisebüro-Service im Frankfurter Fremdenverkehrsamt: Das sind die Ansätze, mit denen Tunesiens neue Tourismusministerin Amel Karboul das Geschäft mit dem Quellmarkt Deutschland vorantreiben will. Und das soll mindestens genauso intensiv geschehen wie in den vergangenen Jahren.

Über alle Märkte hinweg verfolgt Karboul eine „Drei-plus-eins-Strategie“. Diese besteht darin, Tunesiens Image zu ändern, die Qualität zu verbessern sowie den regionalen und den Sahara-Tourismus zu entwickeln. Als Plus, wenngleich eher als langfristiges, kommen das Modernisieren und Professionalisieren der touristischen Ausbildung hinzu.

Keinen Hehl macht die Absolventin der Universität Karlsruhe aus der Tatsache, dass Geld im nachrevolutionären Tunesien - dem Land mit Nordafrikas modernster Verfassung - vorerst knapp bleiben wird. Deshalb wolle sie sich „auf das Wesentliche“ konzentrieren und als Mitglied einer Übergangsregierung eine Mannschaft aufbauen, „die die angestrebten Ziele umsetzt, egal wer Minister ist“.

Aus Sicht von Karboul gehören dazu auch Umweltschutz und Müllentsorgung. Erste Erfolge seien in der Hauptstadt Tunis bereits sichtbar, ein Recycling-Projekt auf ihrer Heimatinsel Djerba sei auf den Weg gebracht. Positiv auszahlen werde sich auch das Boutique- und Ökohotel-Gesetz. Stolz ist die Ministerin auf Events wie internationale Golfturniere, den Tozeur-Marathon sowie Kitesurf-Wettbewerbe.

Eine relativ gute Bilanz zieht Karboul für das Jahr 2013. Rund 425.000 Einreisen aus der Bundesrepublik sorgten für ein Plus von 3,1 Prozent. Damit behauptet Deutschland nach Frankreich den zweiten Platz unter den wichtigsten Quellmärkten, gefolgt von Großbritannien und Russland.