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Botswana will Massentourismus mit Abstrichen

Die Tierwelt zu schützen ist eine der wichtigsten Aufgaben des Tourismusministeriums

Die Tierwelt zu schützen ist eine der wichtigsten Aufgaben des Tourismusministeriums. Foto: ah

„Wir werden es auch ohne internationale Hilfe schaffen, unsere Tierwelt zu retten.“ Dieser Satz fällt auf der Pressekonferenz von Botswana auf der ITB immer wieder – und er ist gleichzeitig die Kernaussage von Tourismusminister Tshekedi Khama.

Er verdeutlicht, dass Botswana sich derzeit in einem Dilemma befindet: Man ist stolz, es von einer der ärmsten Länder der Erde zu einem Staat mit mittlerem Einkommensniveau geschafft zu haben, verliert im Zuge dessen aber auch Finanzspritzen der internationalen Gemeinschaft. Diese kamen früher zu einem nicht unerheblichen Teil dem Schutz der einzigartigen Tierwelt Botswanas zugute, die wiederum einen Großteil der Anziehungskraft Botswanas für Touristen ausmacht. Hinter der Diamantenindustrie ist der Tourismus der zweitgrößte Wirtschaftsfaktor.

Nach dem Willen von Khama könnte der Tourismus gerne noch weiter zulegen, wenn auch nicht um jeden Preis. „Natürlich wäre ich froh, wenn es in Botswana Massentourismus gäbe – aber nicht in den ökologisch sensiblen Gebieten“, so der Minister. So müsse in den kommenden Jahren der Spagat zwischen steigenden Touristenzahlen auf der einen und dem Ausbau des nachhaltigen Tourismus auf der anderen Seite gelingen. Denkbar seien beispielsweise eine Regulierung der Besucherzahlen im Okavango-Delta und eine bessere Einbindung der Bevölkerung in touristische Projekte.

Falls alles so läuft wie gewünscht, könne man eines Tages vielleicht sogar unabhängig vom Diamantenverkauf werden. „Auf die Diamanten können wir uns nicht verlassen – wir können aber viel dafür tun, dass unsere Natur und unser kulturelles Erbe bewahrt werden und so unsere Zukunft sichern“, so Khama.