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Studie untermauert Bedeutung des Outbound-Tourismus

Mit einer Studie wollen ASR und DZG zeigen, dass Urlauber guten Gewissens und ohne Flugscham verreisen können. Foto: Ftiare/istockphoto

Mit einer Studie wollen ASR und DZG zeigen, dass Urlauber guten Gewissens und ohne Flugscham verreisen können. Foto: Ftiare/istockphoto

Mit einer Meta-Studie haben die Allianz selbständiger Reiseunternehmen (ASR) und die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) die Bedeutung des Outbound-Tourismus für die globale Wertschöpfung herausgestellt. Autor der Studie ist Alexander Dingeldey, Professor an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. 

Anlass der Untersuchung ist laut ASR-Chefin Anke Budde die Tatsache, dass die Politik ihren Fokus vor allem auf den Inbound- und Inlandstourismus legt. Die positiven Auswirkungen von Auslandsreisen würden zu wenig berücksichtigt, beziehungsweise werde diesem Sektor oftmals mit Kritik begegnet, sagte Budde und verwies unter anderem auf die Klimadebatte.

74 Prozent langer Urlaubsreisen gehen ins Ausland

Laut der Studie verursachte der Outbound-Tourismus 2019 acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen, bei einer Wirtschaftsleistung von 10,6 Prozent, wie Alexander Dingeldey erläuterte. Ihm zufolge gingen 2019 rund 74 Prozent aller Urlaubsreisen mit mehr als fünf Tagen ins Ausland.

Was passiere, wenn nicht mehr gereist werde, habe man während der Corona-Pandemie gesehen, erläuterte Budde. In einigen Zielgebieten hätten Kriminalität wie Wilderei und Armut zugenommen. „Die Politik verkennt oft die überaus positiven Aspekte des Outbound-Tourismus.“ Die Tourismusbranche trage zur ökonomischen Stabilität im Ausland bei, befördere Völkerverständigung und helfe auch, Flüchtlingsbewegungen zu reduzieren.

80 Milliarden Euro für Reisen

Pro Jahr geben deutsche Reisende rund 80 Milliarden Euro im Ausland aus, wovon auch ärmere Länder profitierten. „Selbst in europäischen Ländern sind die Einnahmen aus dem internationalen Fremdenverkehr alles andere als eine Nebeneinkunft, so etwa in Kroatien oder im benachbarten Österreich“, sagte DZG-Vorstandssprecher Marcel Klinge. Weitere positive Auswirkungen gebe es auch beim Naturschutz, beispielsweise in Form von Nationalparks und der Tierwelt.

Auch wenn der Outbound-Tourismus viele positive Effekte habe und die Menschen kein schlechtes Gewissen haben müssten, zu verreisen, so müsse die Branche das Thema Nachhaltigkeit weiter vorantreiben, vor allem im Airline-Bereich. Doch bereits da sei einiges geschehen. Es gebe erhebliche Fortschritte beim Thema E-Fuels. Es sei keine Frage mehr ob, sondern nur wie schnell nachhaltiges Fliegen komme. „Die politischen Rahmenbedingungen dafür müssen jedoch angemessen sein“, sagte Dingeldey.

Interessierte können die Studie kostenfrei auf der Website von Denkfabrik Zukunft der Gastwelt abrufen.

Ute Fiedler