VDR: Bettensteuer ein „Bürokratiegespenst“

Der Geschäftsreiseverband VDR kritisiert die Bürokratie bei der Befreiung von der so genannten Bettensteuer in Hotels und hat sich nochmals an den Deutschen Städtetag und die Bürgermeister von Hamburg und Köln gewandt. „Weil diese Städte jetzt eine äußerst aufwändige Nachweiserbringung durch die Geschäftsreisenden fordern, müssen wir noch einmal eingreifen“, sagt Daniela Schade, Mitglied im VDR-Präsidium.  In der Praxis sieht das nach Schilderung des Verbandes so aus: Hotels müssen von Geschäftsreisenden eine Bescheinigung des Arbeitgebers verlangen, die zeigt, dass die Übernachtung an einem bestimmten Termin zwingend erforderlich ist. Hamburg und Köln haben dafür bereits zwei unterschiedliche Formulare. 

Der VDR befürchtet, dass jede Stadt oder Kommune ein eigenes Formular auflegen wird. Darüber hinaus muss für jede Terminverschiebung oder -verlängerung ein neuer Beleg ausgefüllt und vom Arbeitgeber unterschrieben werden. Ist die Dienstreise bereits angetreten, muss jede Änderung wiederum durch den Arbeitgeber über einen neuen Nachweis belegt und an das Hotel gefaxt werden.

„Die notwendige Nachweiserbringung und die Formularvielfalt ist ein unzumutbares Bürokratiegespenst, das einen unverhältnismäßigen Prozessaufwand auf Seiten der Unternehmen und Hotels verursacht“, kritisiert VDR-Präsident und SAP-Manager Dirk Gerdom. Und prognostiziert, dass die VDR-Mitgliedsunternehmen dies nicht ohne Widerstand hinnehmen werden: „Die Konsequenzen werden sein, dass zunehmend eintägige Reisen durchgeführt und so Übernachtungen vermieden werden, oder dass Travel Manager ihre Reisenden gezielt auf andere Städte umsteuern.“

Der VDR fordert die Städte und Kommunen auf, die Abgrenzung der Geschäfts- von der Privatreise zu vereinheitlichen. Die Unterscheidung sollte ausschließlich über die Erfassung der Firmenadresse in dem Anmeldebogen des Hotels erfolgen. Dies sei „die einzige praktikable und unbürokratischste Lösung“.