Kreuzfahrten

Costa rechnet mit hohem Umsatzverlust

Die Havarie der Costa Concordia hat für die italienische Reederei Costa Crociere schwere finanzielle Folgen: Der amerikanische Mutterkonzern Carnival rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatzverlust von mindestens 85 Millionen US-Dollar. Pier Luigi Foschi, CEO von Costa Crociere, sprach bei einer Pressekonferenz am Montag in Genua sogar von etwa 93 Millionen US-Dollar. Die Concordia werde mindestens bis Ende November dieses Jahres ausfallen, heißt es.

Neben den ausfallbedingten Verlusten werden auf die Reederei Versicherungskosten und Entschädigungen zukommen. Auch der entstandene Image-Schaden wird erst einmal schwer wiegen, fürchtet Foschi: „Es wird einen kleinen Rückgang geben – nicht nur für Costa, sondern für die Kreuzfahrtbranche insgesamt.“ Dieser Zustand werde allerdings nur von kurzer Dauer sein, glaubt er. „Diese Industrie ist sehr stark“, so Foschi. Dies gelte auch für sein Unternehmen: „Die Reputation, seit über 60 Jahren erfolgreich im Markt zu sein, und die Qualität unserer Schiffe stimmen mich zuversichtlich, dass wir nach dieser schwierigen Zeit so stark sein werden wie vor diesem Ereignis.“

Die Costa Concordia war am Freitagabend mit mehr als 4.200 Menschen an Bord auf Felsen gestoßen und Leck geschlagen. Sie liegt mit starker Schlagseite vor der Insel Giglio. Bislang wurden sechs Tote geborgen, vermisst werden noch mindestens 14 Menschen. Auch das Schicksal mehrerer deutscher Passagiere ist noch unklar.

Das Auswärtige Amt hat derweil die Notfallnummern für Angehörige bekannt gegeben: Diese erreichen den Krisenstab in Berlin unter der Durchwahl 030 / 50000. Die Rufnummer der Botschaft in Italien lautet 0039 / 06 492 131.

Eine Pressekonferenz der deutschen Costa-Niederlassung ist für Montagnachmittag um 16.30 Uhr in Hamburg anberaumt.