Reisevertrieb

Mobiler Vertrieb: AER übernimmt AER Mobile komplett

Reiseberater von AER Mobile während eines Famtrips im vergangenen Touristikjahr

Reiseberater von AER Mobile während eines Famtrips im vergangenen Touristikjahr. Foto: AER Mobile

Drei Jahre nach Gründung von AER Mobile übernimmt die Reisebüro-Kooperation AER zum 1. Januar 2024 die mobile Vertriebsschiene komplett. Bislang wurde sie gemeinsam und unter dem Dach der Rita AG betrieben.

Die Gründe liegen unter anderem in der Ausrichtung des AER, den nachhaltigen Tourismus weiter auszubauen und breiter aufzustellen. Dies wirkt sich auch auf die mobile Vertriebsschiene aus: Bei ihr soll der Fokus auf Spezialreiseveranstalter und nachhaltige Reiseangebote verstärkt werden. Die „Green-line-Verantwortung“ finde sich in der strategischen Unternehmensentwicklung der AER-Gruppe wieder und baue aufeinander auf, so AER-Vorstand Rainer Hageloch.

Rita AG: Bis Ende 2024 operativ an Bord

Dieser neue strategische Ansatz habe den Ausschlag gegeben, eigene Wege zu gehen. Die angeschlossenen Berater werden bis Ende nächsten Jahres noch von der Rita AG operativ betreut, Änderungen bezüglich Agenturverträgen, Betreuung und Dienstleistungen gibt es insofern nicht.

Darüber hinaus bleibt der AER weiter Aktionär der Rita AG und dem Unternehmen somit weiterhin „partnerschaftlich“ verbunden, heißt es in einer Mitteilung. Möglichkeiten einer künftigen operativen und strategischen Zusammenarbeit würden derzeit „ausgelotet“.  

Rita AG: Zwei Marken weg, eine neu dabei  

Die Rita AG als Spezialist für mobilen Reisevertrieb verliert nach dem Aus von Travelista damit innerhalb kurzer Zeit die zweite Marke aus ihren Gründungstagen. Travelista war ein Joint-Venture mit Lufthansa City Center und wurde zwischenzeitlich durch die Marke My Travel Expert ersetzt.

Dem Vernehmen nach wechselten mehr als 90 Prozent der Travelista-Reiseberater zu My Travel Expert. Wichtigste Vertriebsschienen der Rita AG sind Mein Urlaubsglück und Amondo.  

Kurt Koch: Verständnis für AER-Entscheidung

Rita-Vorstand Kurt Koch kann mit der Entscheidung des AER dennoch auch gut leben. „Der Start unseres Joint-Ventures erfolgte mitten in der Corona-Zeit im Sommer 2021. Heute, etwas mehr als zwei Jahre später, haben sich sowohl der AER als auch wir als Rita-Gruppe ganz erheblich weiterentwickelt, insbesondere auch strategisch“, so Koch auf Anfrage von touristik aktuell.

Er verstehe „sehr gut, dass der AER heute eine stärkere Integration von AER Mobile anstrebt“. Auch den angeschlossenen Beratern könnten dadurch neue Möglichkeiten im Eigenvertrieb des AER eröffnet werden, „gerade auch in Bezug auf das Thema verantwortungsvolles und nachhaltiges Reisen“, so Koch.

Zudem betont er: „Der AER steht in allem für eine faire partnerschaftliche Zusammenarbeit. Wir bleiben dem AER daher sehr gerne auch nach der Übergabe der bisher von uns gehaltenen GmbH-Anteile freundschaftlich und geschäftlich verbunden.“

Matthias Gürtler