Trotz der viel diskutierten Produkt- und Vertriebspolitik der vergangenen Monate läuft das Geschäft bei TUI Deutschland offenbar wie geschmiert. Laut aktuellem Geschäftsbericht stieg im vergangenen Geschäftsjahr der operative Gewinn des größten deutschen Veranstalters um 30 Prozent auf 135 Millionen Euro. Der Umsatz legte um sechs Prozent auf rund fünf Milliarden Euro zu.
Grundlage des Erfolgs war unter anderem der deutlich gestiegene Umsatz mit Hotels der eigenen Marken. Dieser wird aufgrund des neu gestalteten Provisionsmodells auch im kommenden Geschäftsjahr weiter zulegen. Offen ist jedoch, wie sich das Geschäft in der breiten Masse entwickelt.
Aus dem Reisebüro-Vertrieb ist zu hören, dass viele Agenturen unter anderem massiv von Discount Travel und 1-2-Fly wegsteuern, um sich ihren Value-Anteil nicht zu verderben. Auch TUI-Hotels, die nicht zum Value-Portfolio gehören, würden verstärkt bei anderen Veranstaltern mit guten Grundprovisionen eingebucht, heißt es aus den Zentralen der Ketten und Kooperationen.
Diesem Trend steuert TUI vor allem mit dem Eigenvertrieb entgegen. „Wir sind so nah dran am Leitveranstalter wie noch nie“, heißt es aus der Zentrale von TUI Leisure Travel. Auch die Kooperation TUI Travel Star berichtet von deutlich steigenden Umsatz beim Leitveranstalter. Um die eigene Marke in der Fläche zu stärken, will TUI möglichst viele Filialen unter dem eigenen Label laufen lassen. Erste First-Büros wurden bereits in TUI Reisecenter umgewandelt.
Der Gesamtkonzern TUI Travel hat das Geschäftsjahr 2012/2013 mit einem Umsatzplus von vier Prozent abgeschlossen. Dies bedeutet ein Volumen von 18 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Steuern, Abschreibungen und Sonderposten stieg auf rund 700 Millionen Euro.
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