Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab: Nach der Insolvenz von Arcona Hotels & Resorts wird nun bekannt, dass Attika Reisen am 27. November einen Insolvenzantrag gestellt hat. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Philip Heinke von der Kanzlei Jaffe aus München bestellt.
In einem ersten Schritt wird nun die finanzielle Lage des Unternehmens geprüft. „Priorität hat, den Geschäftsbetrieb wieder aufzunehmen und potenzielle Investoren zu finden. Attika hat einen sehr guten Ruf“, erklärt ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters.
Letztes Gehalt im Oktober
Dazu hat der vorläufige Insolvenzverwalter drei Monate Zeit, Stichtag hierfür ist die letzte Gehaltszahlung, die bei Attika im Oktober überwiesen wurde. Im November wurde kein Gehalt gezahlt. Auch Reisepreissicherungsscheine – Attika war bis 31. Oktober 2021 bei Zurich versichert, danach über den DRSF – wurden im November laut vorläufigem Insolvenzverwalter nicht mehr mit den Buchungen verschickt.
Derzeit ist die Attika-Website noch online. Neubuchungen für die Sommersaison sind aber nicht möglich. Buchungen gibt es jetzt im Winter nicht, sodass kein Gast aus Griechenland zurückgeholt werden muss. In den letzten Tagen hatten häufiger Reisebüros in den sozialen Netzwerken geschrieben, dass sie noch auf Provisionszahlungen von Attika warten. Diese Forderungen müssen derzeit weiter von Attika eingefordert werden, erst bei einer Insolvenz ist der Insolvenzverwalter der Ansprechpartner.
Kundengelder über DRSF abgesichert
Die schon eingezahlten Kundengelder sind über den Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) versichert, der laut Website drsf.reise über die Insolvenz von Attika informiert ist und mit dem Unternehmen und dem vorläufigen Insolvenzveranstalter in Kontakt steht.
Attika Reisen ist als Griechenland-Spezialist seit mehr als 45 Jahren im Markt vertreten und bietet ein umfangreiches Angebot für Hellas und Zypern, das seinesgleichen sucht. Die Geschäftsführung hatte seit rund zwei Jahren Athanasios Kapellas inne. Während Griechenland in diesem Jahr bei den deutschen Anbietern boomte, scheint dies bei Attika Reisen nicht der Fall gewesen zu sein.
Innovativ war der Anbieter auf jeden Fall bis zuletzt: Seit 2022 gibt es mit Attika Premium eine Luxusmarke, seit diesem Jahr können auch Privatunterkünfte gebucht werden. Außerdem konnten über Attika Immobilien gekauft werden.
