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Schauinsland übernimmt Explorer

Hier wird künftig auch die Entwicklung von Explorer mitbestimmt: Schauinsland-Zentrale in Duisburg

Hier wird künftig auch die Entwicklung von Explorer mitbestimmt: Schauinsland-Zentrale in Duisburg. Foto: Schauinsland-Reisen

Seit Jahren ist die Aerticket-Gruppe auf Einkaufstour – Ende Februar gab sie einen Teil der Gruppe ab: die Explorer Travel Group. Nun steht der neue Mehrheitseigentümer fest. Schauinsland-Reisen (SLR) übernimmt sowohl den Bausteinveranstalter Explorer als auch die dazugehörigen 30 Reisebüros.

Mit der Übernahme stellt sich der Duisburger Pauschalreiseveranstalter deutlich breiter auf: Explorer verfügt über eine jahrzehntelange Expertise im Bausteingeschäft auf der Fernstrecke und gehört zu den Top-100-Anbietern in Deutschland. Aerticket konzentriert sich fortan auf das wachsende Consolidator-Geschäft sowie die IT-Entwicklung. 

Heike Niederberghaus bleibt an Bord

Heike Niederberghaus, geschäftsführende Gesellschafterin von Explorer, hatte das Unternehmen laut Aerticket Ende Februar zu 100 Prozent übernommen. „Mein Team und ich haben nach einem neuen Hauptgesellschafter Ausschau gehalten und uns für SLR entschieden. Ich bin überglücklich“, berichtet Niederberghaus. Sie bleibt auch unter dem SLR-Dach in ihrer Position und arbeitet zusammen mit dem Management von Schauinsland an der Weiterentwicklung des neuen gemeinsamen Geschäftsfeldes.

In den vergangenen Jahren hatte Niederberghaus Schritt für Schritt die Explorer Travel Group entwickelt, die Technik der Reisebüros auf Vordermann gebracht und dabei auch die STA-Kette inkludiert. Das war schwieriger als gedacht: Von ehemals 40 Büros unter dem Dach der Explorer Travel Group gehören der Kette aktuell nur noch 30 Agenturen und drei mobile Reiseverkäufer an.

„Win-Win-Win“ für beide Unternehmen

Sowohl für Heike Niederberghaus als auch für Schauinsland-Chef Gerald Kassner bedeutet die strategische Partnerschaft eigenen Worten zufolge „einen bedeutenden Schritt für beide Unternehmen“. Er eröffne „neue Möglichkeiten für Reisende und Reisebüros gleichermaßen“ und erweitere das SLR-Portfolio „erheblich“, freut sich Gerald Kassner über den für die Branche überraschenden Deal. „Das ist ein Win-Win-Win“, freut sich Niederberghaus.

Explorer hat sich auf individuelle Reisen spezialisiert und bietet eine große Bandbreite an Destinationen an. Das Unternehmen startete vor mehr als 50 Jahren als Afrika-Spezialist und ist inzwischen Experte für individuelle Touren in fast alle Teile der Welt. Insgesamt umfasst das Angebot 71 Länder – von Afrika über Asien, Australien, Neuseeland, die Südsee, den Indischen Ozean bis hin zu Kanada, die USA, Mittel- und Südamerika sowie Europa.

Gemeinsames Provisionsmodell mit SLR

Spannend aus Reisebüro-Sicht wird die Entscheidung, vom nächsten Touristikjahr an eine gemeinsame Provisionsregelung anzubieten. Dies verspreche den Vertriebspartnern „bestmögliche Verdienstchancen“, heißt es aus Duisburg. Zudem steht das Vertriebsteam von Schauinsland den Reisebüros bei Fragen zu Explorer unterstützend zur Seite.

„Gemeinsam mit Explorer können wir den Wunsch vieler Reisebüros nach individuellen Erlebnisreisen als ergänzendes Produkt innerhalb der Schauinsland-Reisen-Gruppe erfüllen. Diese individuellen Touren erweitern unser Portfolio und eröffnen den Reisebüros damit mehr Verkaufschancen aus einer Hand", so SLR-Vertriebschef Detlef Schroer.

Detaillierte Informationen zum erweiterten Angebot, zur Agenturvergabe und den Buchungsprozess erhalten Vertriebspartner in den nächsten Wochen in Form von Newslettern, einer Expi-Academy, Web-Seminaren und auf der SLR-Roadshow zum Winterprogramm 2024/2025, die am 27. Mai startet.

   
Matthias Gürtler
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