Nach dem Insolvenzantrag von FTI lagen in den vergangenen Tagen auch bei so machen Hotelpartnern in den Zielgebieten die Nerven blank – was teils zu unschönen Vorgängen vor Ort geführt hat. Daran hat der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) nun deutliche Kritik geübt.
„Bei allem Verständnis für die angespannte wirtschaftliche Situation lokaler Unternehmen in den Urlaubsorten ist es absolut inakzeptabel, Reisende derart zu behandeln und dabei Grenzen zu überschreiten“, nimmt DRSF-Geschäftsführer Ali Arnaout kein Blatt vor den Mund. Seinen Angaben zufolge hat es in den vergangenen Tagen Fälle gegeben, in denen Urlaubern die Abreise verwehrt wurde, sie aus ihren Zimmern ausgesperrt oder aufgefordert wurden, zusätzliche Zahlungen aus eigener Tasche zu leisten.
Der zweite DRSF-Chef Stefan Mees verweist darauf, dass der Fonds schnell entsprechende Kostenübernahmeerklärungen an Reisende und Hoteliers abgegeben habe, um genau das zu verhindern. „Wir haben in den vergangenen Tagen und Nächten gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort alles daran gesetzt, den betroffenen Reisenden zu helfen und solche Vorkommnisse schnellstmöglich zu klären.“ Auch weiterhin arbeite man eng mit allen Beteiligten zusammen, um die betroffenen Reisenden so lange zu unterstützen, bis sie wieder nach Hause zurückgekehrt seien.
Den meisten Urlauber konnte geholfen werden
Ansonsten zog der Fonds eine positive Zwischenbilanz zur Betreuung der rund 65.000 Urlauber, die von der Insolvenz des drittgrößten deutschen Veranstalters betroffen sind. „Durch die hohe Zahl der betroffenen Reisenden, die schwierige Verfügbarkeit von Buchungsdaten und teils auch die Praktiken einiger ebenfalls von der Insolvenz betroffener Hotels, erwies sich die schnelle Hilfeleistung als große Aufgabe”, berichtet Mees.
Dennoch sei es gelungen, die allermeisten Urlauber „effektiv zu unterstützen”. Dadurch habe die überwiegende Zahl der Reisenden ihren Urlaub wie geplant fortsetzen können.
Wesentlich beigetragen zur Bewältigung der unmittelbaren Insolvenzfolgen habe die „enge Zusammenarbeit wichtiger Akteure der Reisebranche“, lobt der DRSF. Um Urlaubern vor Ort schnell und pragmatisch zu helfen, kooperiere man nicht nur mit FTI, dem Insolvenzverwalter und dem Krisenstab des Auswärtigen Amtes, sondern auch mit zehn weiteren Partnern aus der Reisebranche wie TUI, Dertour und Schauinsland-Reisen. „Die Zusammenarbeit innerhalb der Branche in dieser akuten Krisensituation ist herausragend", betont Geschäftsführer Arnaout.
Noch rund 15.000 Reisende in Zielgebieten
Laut DRSF werden sich Stand Montagabend noch etwa 15.000 Pauschalreisende in den Reiseländern befinden, die ihre Urlaube über FTI oder Big Xtra gebucht hatten. Fast alle von ihnen werden inzwischen von den Partnern des Reisesicherungsfonds betreut. Insgesamt waren die 65.000 Betroffenen auf rund 100 Destinationen verteilt, mit einem Schwerpunkt in den großen Reiseländern Ägypten, Griechenland, Spanien und Türkei.
Aktuelle Informationen gibt es auch auf der Website www.drsf.reise.
Einen Überblick zu allen News und Hintergründen zur Insolvenz von FTI sowie einen ausführlichen Überblick über Alternativangebote anderer Veranstalter finden Sie unter www.touristik-aktuell.de/fti.