Verkehr

DB: Agenturvertrieb lässt deutlich Federn

DB-Vertriebsstrategen: Büchy-Nachfolgerin Birgit Bohle will zusammen mit ihrem Kollegen Mathias Hüske den Abwärtstrend der Reisebüros stoppen

DB-Vertriebsstrategen: Büchy-Nachfolgerin Birgit Bohle will zusammen mit ihrem Kollegen Mathias Hüske den Abwärtstrend der Reisebüros stoppen. Foto: rie

Der Abwärtstrend des Vertriebskanals Reisebüro bei der Deutschen Bahn hat sich im vergangenen Jahr verstärkt. Im Geschäftsjahr 2010 trugen die rund 3.000 DB-Agenturen nur noch 14,1 Prozent zu den Gesamteinnahmen bei, wie die DB Vertrieb GmbH bei ihrer Jahresbilanz bekannt gab. Im Jahr zuvor waren es noch 15,9 Prozent gewesen – fast zwei Prozentpunkte mehr.

Federn lassen mussten nach Angaben der neuen Vertriebs-Geschäftsführerin Birgit Bohle auch die DB Reisezentren (2010: 22,9 Prozent), während der Ticket-Verkauf über das Internet erneut deutlich auf der Gewinnerseite war: Hier legte der Anteil von rund 17,2 Prozent im Jahr 2009 auf fast 20 Prozent zu. Den größten Anteil am Vertriebsmix machen mit inzwischen über 28 Prozent nach wie vor die Automaten aus. Das Gesamtvolumen der Einnahmen aus dem DB-Vertrieb bezifferte die für den operativen Vertrieb zuständige Nachfolgerin von Jürgen Büchy auf rund 6,9 Milliarden Euro, was ungefähr dem Vorjahresniveau entspreche.

Völlig glücklich scheint die Vertriebsspitze der Bahn mit dieser Entwicklung aber nicht zu sein. „Wir wollen den signifikanten Rückgang beim Reisebüro-Vertrieb vom vergangenen Jahr stoppen und 2011 stabil halten“, betonte Mathias Hüske, Leiter Online- und Agenturvertrieb. Dies solle vor allem über ein Wachstum der „Premium“- und „Profi“-Agenturen geschehen, die nach seit Jahresbeginn gültigen, neuen Provisionsmodell besonders gefördert werden sollen. Bei den so genannten Basis-Agenturen sowie den Geschäftsreisebüros rechne man dagegen mit Umsatzrückgängen.

Obwohl die meisten Reisebüros mit dem neuen Vergütungssystem schlechter fahren, sind nur wenig abgesprungen. Laut Hüske ist die Zahl der DB-Agenturen um etwa fünf Prozent auf 2.975 gesunken. „Das sind weniger als wir befürchtet haben.“
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