Verkehr

DRV protestiert gegen Lufthansa

Die Streichung der LH-Servicecharge verzerrt den Wettbewerb, meint DRV-Vorstand Otto Schweisgut

Die Streichung der LH-Servicecharge verzerrt den Wettbewerb, meint DRV-Vorstand Otto Schweisgut. Foto: DRV

Der Deutsche Reise Verband (DRV) lehnt die Streichung der Ticket Service Charge auf der Lufthansa-Website entschieden ab. "Das ist ein massiver Eingriff in den Reisebüro-Markt in Deutschland und stellt das Geschäftsmodell der ganzen Branche infrage", sagt Vizepräsident Otto Schweisgut. Im DRV werde momentan geprüft, welche Maßnahmen man gegen die Fluggesellschaft ergreifen könne.

Lufthansa hatte gestern angekündigt, ab dem 2. April kein Service-Entgelt für Online-Buchungen im Eigenvertrieb mehr zu erheben. Nach Ansicht von Schweisgut verstößt die Airline damit gegen die Zusagen, die sie bei der Einführung der Nullprovision 2004 gemacht hat. "Damals bestand Lufthansa darauf, die Beratungsleistung getrennt vom Produkt in Rechnung zu stellen. Nun so zu tun, als ob der Direktvertrieb nichts kostet, ist nicht akzeptabel."

Der DRV-Vorstand und Reisebüro-Inhaber verweist auch auf eine Feststellung des Bundeskartellamts von 2004. Die Behörde erklärte damals, dass sich "die Frage eines Missbrauchs neu stellt, wenn Lufthansa den Eigenvertrieb zu Nettopreisen durchführt und dadurch die Reisebüros in der Fähigkeit, eigene Service-Entgelte durchzusetzen, faktisch eingeschränkt wären."
Anzeige