Verkehr

Flüssigkeitsverbot: Airports gegen Aufhebung

Sollte die EU die gültige Regelung für Flüssigkeiten wie geplant aussetzen, drohen an Airports lange Wartezeiten, warnt der ADV

Sollte die EU die gültige Regelung für Flüssigkeiten wie geplant aussetzen, drohen an Airports lange Wartezeiten, warnt der ADV.<br>Foto: BAA

Die Flughäfen in Europa wehren sich gegen die geplante Aufhebung der EU-Flüssigkeitsregelung Ende April 2013. Der Flughafenverband ADV warnt vor Chaos an den Passagierkontrollstellen, da Geräte zur Überprüfung von Flüssigkeiten im Handgepäck nach wie vor nicht praxistauglich seien.

Die zum 29. April kommenden Jahres vorgesehene Abschaffung der Flüssigkeitsregelung fürs Handgepäck auf Passagierflügen müsse verschoben werden, sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, Ralph Beisel, am Donnerstag in Berlin. Diese Forderung werde von allen europäischen Verkehrsflughäfen mitgetragen.

„Der EU-Zeitplan ist unrealistisch, voller Baustellen und ungelöster Probleme“, kritisierte Beisel. Nach vorläufigen Erkenntnissen stünde eine praxistaugliche Sicherheitstechnologie zur Überprüfung von Flüssigkeiten nicht rechtzeitig zur Verfügung, wie ein Test an 14 europäischen Flughäfen bewiesen habe. Sollte die EU ihren Zeitplan nicht aussetzen, drohten europaweit chaotische Zustände an den Passagierkontrollstellen der Flughäfen, warnt der ADV-Chef.
 
Daher sollte bis auf Weiteres die seit November 2006 vorgeschriebene Regelung beibehalten werden. Danach dürfen Passagiere nur insgesamt ein Liter Flüssigkeit verteilt auf maximal 100 Milliliter fassende Behältnisse in einem transparenten, verschließbaren Plastikbeutel im Handgepäck mit sich führen und müssen diesen bei der Kontrolle vorzeigen.
 
Die EU will dagegen ab Ende April 2013 wieder größere Mengen Flüssigkeit im Handgepäck zulassen. Die dann erforderlichen Geräte zur Kontrolle von Cremes und Getränken seien technisch aber noch nicht ausgereift, zu schwer und zu groß, sagte Beisel. Auf die Passagiere kämen dann wesentlich höhere Wartezeiten bei der Personenkontrolle zu. Wegen der hohen Störanfälligkeit der Scanner würden nach ADV-Schätzungen innerhalb einer Stunde ein Drittel bis zur Hälfte der Passagiere weniger als derzeit üblich die Sicherheitskontrollen passieren.
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