Verkehr

Service-Entgelt: Der Druck auf Lufthansa wächst

Nach dem Wegfall des Service-Entgelts: Die Kritik an LH wird massiver

Nach dem Wegfall des Service-Entgelts: Die Kritik an LH wird massiver. Foto: Lufthansa

Nach dem Wegfall des Service-Entgelts im eigenen Online-Vertrieb von Lufthansa nimmt die Kritik aus dem Markt an Deutschlands führender Airline zu. Der Forderung von Otto Schweisgut, Vorsitzender des Ausschusses Flug im DRV, nach einem Preisvorteil auch für Reisebüros haben sich nun zwei weitere DRV-Manager angeschlossen: Hartmut Heering (Ausschuss Consolidator) und Stefan Vorndran (Ausschuss Business Travel).

Vorndrans wichtigster Kritikpunkt ist, dass die Streichung der Service-Aufschläge für weniger Transparenz und damit zusätzlichen Preisdruck im Markt sorge. „Der umfangreiche Service eines Geschäftsreisebüros ist nicht mit der reinen Online-Buchung auf einem Airline-Portal zu vergleichen.“

Auch Heering hebt die Zusatzleistungen hervor, die der stationäre Vertrieb für die Kunden erbringt: „Durch die Abschaffung der Service-Entgelte im eigenen Online-Vertrieb erschwert die Lufthansa den Vertriebspartnern die Möglichkeit, sich diese Service-Leistungen vergüten zu lassen.“ Dieser Schritt der Lufthansa konterkariere die Ankündigung der Airline, künftig stärker mit dem Vertrieb zusammenarbeiten zu wollen. „Im Gegenteil – hier soll der Eigenvertrieb stark ausgebaut werden“, kritisiert Heering.

Seit 2. April verzichtet die Kranich-Airline auf ihrer Internet-Seite auf die bislang erhobene Zusatzgebühr. „Die Reisebüros sind dadurch beim Flugscheinverkauf benachteiligt, da sie aus wirtschaftlichen Gründen weiterhin ein Service-Entgelt erheben müssen. Wir sind daher gezwungen, eine differenzierte Flugtarifstruktur zu fordern“, begründet Schweisgut seinen Vorschlag, die „unterschiedlich intensiven Vertriebsleistungen des stationären Vertriebs gegenüber dem reinen Online-Vertrieb“ auch in der Preisstruktur abzubilden.
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