Verkehr

Lufthansa: Pläne für neue Low-Cost-Airline

Die Marke Germanwings steht auf der Kippe

Die Marke Germanwings steht auf der Kippe. Foto: Germanwings

Die Deutsche Lufthansa prüft eine neue Strategie, ab 2013 Teile der eigenen Kurzstreckenflotte mit der Low-Cost-Airline Germanwings in einer neuen Gesellschaft zu bündeln. Hintergrund sind die hohen Verluste, die Lufthansa im Europa-Verkehr einfliegt.

Das Projekt trägt den Namen Direct 4U und soll Lufthansa eine neue Position im Wettbewerb mit der europäischen Low-Cost-Konkurrenz verschaffen. Der derzeitige Arbeitstitel ergibt sich aus der Geschäftseinheit Lufthansa Direct Services sowie dem Germanwings-Code 4U.

Die Überlegungen, die Ende April zuerst durch die Süddeutsche Zeitung bekannt wurden und zunächst von Germanwings dementiert wurden, sind Teil des aktuellen Sparprogramms von Lufthansa. Innerhalb von drei Jahren sollen damit die Fixkosten um 1,5 Milliarden Euro sinken. Insider berichten, dass bei den Planungen „kein Stein auf dem anderen“ gelassen werde. Konkrete Entscheidungen – auch zum Direct 4U-Projekt – sollen bereits in den nächsten Wochen fallen.  

Einen ersten Schritt in Richtung mehr Low Cost im eigenen Haus hat Lufthansa bereits hinter sich. Germanwings wurde im Zuge der Neuordnung der Europa-Verkehre gerade gestärkt und hat an den Standorten Köln und Stuttgart Strecken von Lufthansa übernommen. Mit einem harmonisierten Streckenangebot zum Beispiel in Stuttgart wurde zudem das Netz der beiden Airlines enger aufeinander abgestimmt.

Die Neugründung einer Airline hätte für Lufthansa offensichtlich finanzielle Vorteile bei den Personalkosten. Im Gegenzug müsste auf die etablierte Marke Germanwings verzichtet werden. Diese hat einen guten Ruf in der Branche und gilt als eine der erfolgreichsten Low-Cost-Airlines in Europa. Zur Flotte gehören derzeit 32 Jets des Typs Airbus A319.
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