Verkehr

TUI Fly: Air Berlin springt ein

43 Prozent der TUI-Fly-Flüge fallen heute aus

43 Prozent der TUI-Fly-Flüge fallen heute aus. Foto: TUI Fly

Bei TUI Fly leidet der Flugbetrieb von Tag zu Tag mehr unter den kurzfristigen Krankschreibungen der Mitarbeiter. Die von der Airline angekündigten Maßnahmen greifen offenbar nicht: Am Donnerstag musste TUI Fly nach eigenen Angaben 47 von 110 geplanten Flügen ersatzlos streichen – das sind 43 Prozent.

Betroffen von den Ausfällen ist auch Air Berlin, wo seit Jahren 14 TUI-Fly-Jets samt Crews im Einsatz sind. Deshalb greift jetzt Air Berlin selbst ein, um den Flugbetrieb zu stabilisieren: Mit der Vereinigung Cockpit, der Verdi-Tarifkommission Kabine und dem Gesamtbetriebsrat wurde eine Krisenvereinbarung getroffen. Darin werden Piloten, Flugbegleiter und Bodenmitarbeiter von Air Berlin aufgerufen, freiwillige Sondereinsätze zu leisten. Die Vereinbarung laufe vorerst bis zum 9. Oktober, heißt es.

Air Berlin lässt sich zudem von den "Etihad Airways Partners" unterstützen, also von Fluggesellschaften, an denen Etihad Airways Anteile hält. Einige von ihnen entsenden Maschinen, um die TUI-Fly-Lücken im Air-Berlin-Angebot zu füllen. So hat Alitalia bereits einen Airbus A321 zur Verfügung gestellt, ein weiterer soll folgen. Air Serbia hat eine Boeing 737 zu Hilfe geschickt, voraussichtlich kommen noch zwei hinzu. Etihad Airways selbst entsendet ab 7. Oktober einen Airbus A340.

TUI Fly hat bereits seit Tagen zusätzliche Flugzeuge gechartert, um die Engpässe durch die massenhaften Krankschreibungen auszugleichen. Am Donnerstag sind 18 zusätzliche Jets anderer Airlines für die TUI-Airline im Einsatz. Hintergrund der seit dem Wochenende anhaltenden Beeinträchtigungen im Flugbetrieb sind die Proteste der Belegschaft gegen die geplante Umstrukturierung (siehe hier).
Anzeige