Verkehr

Condor: Kampf um die Rettung

In der Tourismusbranche und der Politik gibt es Initiativen, Condor zu stützen

In der Tourismusbranche und der Politik gibt es Initiativen, Condor zu stützen. Foto: Condor

Angesichts einer drohenden Insolvenz von Condor scheint die Branche zusammenzurücken. Es gebe „Initiativen“, um die Tochtergesellschaft von Thomas Cook zu stützen, berichtet der Deutsche Reise Verband (DRV).

Die Initiativen kommen sowohl von Reiseveranstaltern als auch aus der Politik. So hat die hessische Landesregierung Condor bereits finanzielle Hilfe in Aussicht gestellt: „Grundsätzlich sind wir offen, Condor bei der Überbrückung der aktuellen Krise zusammen mit dem Bund behilflich zu sein, etwa durch eine ergänzende Landesbürgschaft", teilte die schwarz-grüne Landesregierung in Wiesbaden mit.

Offen ist, wie lange die Bundesregierung für die Bewilligung des von Condor beantragten Überbrückungskredit benötigt. Die Zeit drängt: „Die nächsten 48 Stunden dürften entscheidend sein“, mahnt der Mittelstandsverband ASR.

Falls der Kredit wie bei Air Berlin erst nach der Insolvenz gewährt werden würde, wären Tausende von touristischen Unternehmen und Zehntausende von Kunden „durch die erneute Untätigkeit der Bundesregierung um ihr Geld betrogen", verdeutlicht ASR-Präsident Jochen Szech die Folgen einer möglichen Condor-Pleite.

Veranstalter wie Schauinsland haben Condor „für den Fall der Betriebsfortführung“ zugesichert, die Airline „weiterhin aktiv zu verkaufen“. Für andere Aussagen sei es derzeit noch zu früh, sagt Geschäftsführer Gerald Kassner.

Alltours teilte in einem Vertriebsschreiben mit, Condor „in jeglicher Hinsicht unterstützen“ zu wollen. Ziel sei, den Flugbetrieb dauerhaft aufrechterhalten und Condor dem deutschen Touristikmarkt zu erhalten.

Wie weit diese Unterstützung geht, sagt keiner der von touristik aktuell befragten Veranstalter. Fakt dürfte aber sein: Im Hintergrund arbeiten die Unternehmen bereits an Ersatzflugplänen für den Fall, dass Condor Insolvenz anmelden muss.

Der DRV und der ASR, aber auch der Reisebüro-Verband VUSR hatten die Politik in Brüssel und in Berlin in den vergangenen Jahren immer wieder aufgefordert, auch für Fluggesellschaften Absicherungssysteme für Kundengelder zu schaffen, wie es sie für Veranstalter seit Jahrzehnten gibt. Eine Umsetzung ist jedoch schwierig, da die Airline-Branche internationaler Konkurrenz unterliegt.

Aus diesem Grund erheben vor allem die großen Linienflug-Carrier massive Einwände gegen eine Insolvenzabsicherung. Wenn sie eingeführt werde, müsse dies weltweit geschehen, fordern sie. Doch dies ist illusorisch.

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