Um die Kosten für die Piloten ihrer Kernmarke zu drücken, erwägt die Lufthansa-Gruppe offenbar, eine neue Fluggesellschaft zu gründen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Demnach würde diese Airline ebenfalls unter der Marke Lufthansa fliegen und die innerdeutschen sowie europäischen Strecken von den Drehkreuzen Frankfurt und München aus bedienen.
Um die Neugründung zu verhindern, verlangt der Konzern laut Bericht von den Piloten der Kernmarke, 20 bis 30 Prozent billiger als bisher zu fliegen. Allerdings gibt es intern offenbar Bedenken gegen das Vorhaben. Denn die Erteilung einer Fluglizenz (AOC), die für eine Neugründung nötig wäre, könne durchaus ein Jahr dauern. Zudem würde eine weitere Tochtergesellschaft den ohnehin schon verzweigten Kranich-Konzern noch komplexer machen.
In dieser Woche saßen Vertreter von Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit zusammen, um doch noch einen Kompromiss zu finden. Nächste Woche sollen die Gespräche fortgesetzt werden. Unterdessen berichtet das Airline-Portal Aerotelegraph unter Berufung auf interne Quellen, dass der Konzern schon bei der Vorstellung des Geschäftsberichts für 2021 am nächsten Donnerstag die Pläne für eine neue Airline-Tochter öffentlich machen könnte.
Lufthansa selbst äußert sich zu den Spekulationen bislang nicht.
