Der Regionalflieger Green Airlines kommt einfach nicht aus den negativen Schlagzeilen heraus: Kurz nach dem Neustart Ende März hat die Fluglinie ihren Betrieb bis auf Weiteres eingestellt, wie das Karlsruher Unternehmen mitteilt.
„Green Airlines setzt ihren Linienflugbetrieb ab sofort auf unbestimmte Zeit aus“, heißt es in einem Pressestatement. „Grund hierfür ist, dass die Buchungszahlen nicht den Erwartungen entsprochen haben und eine Aufrechterhaltung des Betriebs zum jetzigen Zeitpunkt weder wirtschaftlich noch ökologisch vertretbar ist.“ Betroffene Fluggäste würden umgehend kontaktiert und bekämen die Ticketkosten zurückerstattet.
Nachdem die Fluggesellschaft seit vergangenem November eine Winterpause eingelegt hatte, wollte Green Airlines Ende März wieder durchstarten. Im Sommerflugplan standen Linienverbindungen von Weeze nach München, Berlin, Usedom und Sylt. Auch von Paderborn/Lippstadt und Berlin aus wollte man die Urlaubsinsel in der Nordsee ansteuern.
Kläglicher Neustart
Daran gemessen fiel der Start in den Sommer ziemlich kläglich aus. Laut Berichten der Airline-Portale Aerotelegraph und Airliners.de wurden am vergangenen Wochenende lediglich die beiden Strecken von Paderborn und Weeze nach Sylt mit einer kleinen Cessna-Maschine bedient.
Dass für Flüge mit Green Airlines nur eine geringe Nachfrage besteht, ist wenig erstaunlich. Denn die „virtuelle“ Fluglinie ohne eigene Flotte sorgte mit wiederholten Flugstreichungen, Verschiebungen des Betriebsstarts und Auseinandersetzungen mit Airline-Partnern mehrheitlich für negative Schlagzeilen. Dazu kamen immer wieder Vorwürfe, die mit betont ökologischem Anspruch angetretene Fluggesellschaft würde „Greenwashing“ betreiben.
Nach dem abermals missglückten Start teilt das Unternehmen nun mit, dass es sich „neu aufstellen und sich zunächst auf andere Projekte konzentrieren“ wolle. Hierzu zähle unter anderem die Beantragung einer eigenen Fluglizenz, um Flüge künftig mit eigenen Maschinen durchführen zu können.
