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American Airlines: Abschied vom GDS?

American Airlines sieht sich mit einem strikten Online-Kurs auf dem richtigen Weg

American Airlines sieht sich mit einem strikten Online-Kurs auf dem richtigen Weg. Foto: American Airlines

Der US-Carrier American Airlines will künftig seinen Vertrieb komplett auf Internet-Kanäle umstellen. „Strategisch werden wir über das Internet vertreiben. Irgendwann werden es 100 Prozent sein“, so Airline-Chef Robert Isom laut einem Bericht des Portals Travel Weekly jüngst bei der Vorstellung der Jahresbilanz für 2023. Und „das eigentliche Thema im Jahr 2024“ sei, weiterhin möglichst viele Einzelhandelspartner dazu zu bringen, den Internet-Vertrieb zu nutzen.

Ob die Fluglinie damit in Zukunft auf den GDS-Vertrieb verzichten wird, bleibt bislang aber unklar. Dem Bericht zufolge hatte American vergangenen Herbst noch versichert, es gebe keine Pläne, die Unterstützung des Standards EDIFACT einzustellen. Allerdings forciert das Unternehmen schon seit Längerem den Direktvertrieb, indem Content aus den GDS abgezogen wird. Und Chief Commercial Officer Vasu Raja kündigte jetzt an, den Verkauf und die Servicing-Funktionen über nicht-internetbasierte Kanäle weiter einzuschränken.

Vier von fünf Buchungen online

Der Fokus auf die direkten Verkaufskanäle geht einher mit einem massiven Abbau an personeller Vertriebsunterstützung. Sowohl in den USA als auch in wichtigen europäischen Auslandsmärkten hatte American Airlines im vergangenen Jahr die Verkaufsteams radikal zusammengestrichen.

Durch die jüngsten Zahlen sieht sich die Fluggesellschaft aber auf dem richtigen Weg. Laut Bilanz wurden im vierten Quartal des vergangenen Jahres 80 Prozent der Buchungen über Website, App oder NDC getätigt, elf Prozentpunkte mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Von diesen 80 Prozent sind laut Airline-Chef Isom 65 Prozent auf die eigenen Kanäle entfallen, „was unser größtes Wachstum darstellt“.

   
Thomas Riebesehl
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