Verkehr

Sun Express plant mit 15 Millionen Passagieren

Auf ein Neues: Sun Express will wieder Rekordwerte einfliegen

Auf ein Neues: Sun Express will wieder Rekordwerte einfliegen. Foto: Sun Express

Optimistischer Airline-Chef: Max Kownatzki

Optimistischer Airline-Chef: Max Kownatzki. Foto: Sun Express

Konnte Sun Express bereits im vergangenen Jahr mit Rekordzahlen glänzen, will der deutsch-türkische Ferienflieger dies 2024 noch toppen. Für das laufende Jahr plane die Fluglinie, 15 Millionen Passagiere zu befördern, kündigte Airline-Chef Max Kownatzki am Donnerstag in Frankfurt an. Im vergangenen Jahr hatte die Joint-Venture-Tochter von Lufthansa und Turkish Airlines 12,6 Millionen Gäste befördert und damit die eigenen Erwartungen übertroffen.

Die Voraussetzungen, den neuen Rekordwert zu erreichen, sind Kownatzki zufolge blendend: „Wir haben starke Vorausbuchungen und liegen für den Sommer 2024 im Vergleich zum Vorjahr mit 23 Prozent im Plus.“ Die Türkei stehe weiterhin ganz oben auf der Wunschliste der Reisenden – unter anderem, weil das Reiseziel nach wie vor mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis punkte.

Zehn Prozent Gästeplus aus Deutschland

Dies spiegelt sich dem Unternehmen zufolge auch im wichtigsten Quellmarkt Deutschland wider. Allein hier soll die Zahl der Sun-Express-Kunden um zehn Prozent auf 7,3 Millionen zulegen, in den deutschsprachigen Märkten insgesamt geht man von 8,4 Millionen Passagieren aus.

Entsprechend dieser Geschäftserwartung wird Sun Express in Sachen Netzwerk und Kapazitäten noch einmal kräftig nachlegen. 28 neue Strecken seien geplant, so der CEO, davon 18 an der türkischen Riviera und zehn in Anatolien. Im DACH-Markt sollen zehn neue Routen geflogen werden, wobei die Sitzkapazität um sieben Prozent wächst. Dies summiert sich laut Airline auf 117 Strecken von 21 Abflughäfen aus dem deutschsprachigen Raum zu 18 türkischen Zielen.

Vertrauen in Boeing

Um den Zuwachs auch zu bewältigen, hat die Airline ihre Flotte aus Boeing-737-Fliegern von 66 im vergangenen Jahr auf 77 Maschinen aufgestockt. Trotz der aktuellen Pannen und Produktionsprobleme bei dem US-Flugzeugbauer hinsichtlich der 737-Max-Modelle hat Kownatzki keine Bedenken, diese Ziele einzuhalten. „Für 2024 sind wir sowohl von den Flugzeugen her als auch personalseitig sicher.“

Für das nächste Jahr könnten die Lieferverzögerungen bei Boeing allerdings „ein größeres Thema werden“, aber da könne man durch die Verlängerung von Leasing-Zeiten gegensteuern. „Was wir ins Schaufenster stellen, fliegen wir auch“, verspricht Max Kownatzki. Grundsätzlich habe er Vertrauen in den Hersteller und sei mit den bisherigen Max-8-Maschinen in der Flotte „mehr als zufrieden“. Zugleich erwarte er aber, dass Boeing die Probleme bei der Baureihe in den Griff bekommt.

Das wäre angesichts der ambitionierten Pläne bei Sun Express auch bitter nötig. Denn die Flotte soll in den kommenden Jahren stark wachsen und in vier Jahren bereits bei 100 Maschinen liegen. Bis 2035 strebt der Urlaubsflieger einen Bestand von 166 Flugzeugen an.

Weitere Airline-Partner, neue Reisethemen

Zugleich arbeitet die Fluggesellschaft daran, sich von ihrem Angebot noch breiter aufzustellen. Dies geschieht laut Kownatzki zum Beispiel durch neue Partner im Airline-Bereich, etwa in Form von Codeshare- und Interline-Abkommen sowie Vertriebskooperationen, die 2021 mit Air Caro begonnen und jüngst mit dem bulgarischen Charterflieger Electra Airways fortgesetzt wurde. Darüber hinaus wolle man bestimmte Reisethemen in der Türkei wie Aktiv-, Sport- oder Gourmetreisen voranbringen, um der Saisonalität entgegenzuwirken, ergänzt der CEO, schränkt aber sogleich ein: „Sun Express wird damit aber sicherlich nicht zum Reiseveranstalter.“

Thomas Riebesehl
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