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Datenaffäre: Auch Schauinsland kündigt QTA-Vertrag

Auch Schauinsland-Reisen, im Bild die Zentrale in Duisburg, hat den Rahmenvertrag mit der QTA gekündigt

Auch Schauinsland-Reisen, im Bild die Zentrale in Duisburg, hat den Rahmenvertrag mit der QTA gekündigt. Bild: Schauinsland-Reisen

Parallel zu TUI hat auch Schauinsland-Reisen (SLR) den aktuellen Rahmenvertrag mit der Reisebüro-Allianz QTA gekündigt. Der „fristlose“ Ausstieg erfolgte bereits am 9. Mai, wurde allerdings erst jetzt in einem Schreiben an die Reisebüros kommuniziert.

Hintergrund ist die jahrelange Lieferung von Reisebüro-Umsatzdaten von QTA-Büros an FTI. Dies erfolgte über die RTK-Kooperation und habe „die Interessen von Schauinsland-Reisen massiv beschädigt“, heißt es in dem Vertriebsschreiben. Bei der Datenweitergabe habe es sich um „teils täglich“ weitergegebene Informationen gehandelt.

„Verrat von Geschäftsgeheimnissen“

Damit seien Geschäftsgeheimnisse verraten worden, „die dem Marktbegleiter einen Wettbewerbsvorteil verschafft haben – und somit zu Wettbewerbsnachteilen anderer Veranstalter geführt haben“. Dieser „massive und langwährende Vertragsbruch der RTK“ habe Schauinsland dazu „gezwungen“, den QTA-Rahmenvertrags für das laufende Geschäftsjahr 2022/2023 „aus wichtigem Grund außerordentlich und fristlos zu erklären“.

QTA-Büros erhalten SLR-Incentive direkt

In dem Schreiben weist Schauinsland darauf hin, dass Mitgliedsbüros der QTA durch die Kündigung „formal“ die Ansprüche auf die vereinbarten QTA-Sonderkonditionen verlieren: Reisebüros würden nunmehr entsprechend der Einzelprovisionsregelung vergütet.

Wie auch TUI legt allerdings auch Schauinsland-Reisen „höchsten“ Wert darauf, dass betroffene Reisebüros „weder einen wirtschaftlichen Nachteil durch den Vertragsbruch der RTK erleiden, noch aufgrund der verringerten Provision Schadensersatzansprüche gegenüber der RTK geltend machen müssen“. Die Lösung: Schauinsland bietet QTA-Büros für das laufende Geschäftsjahr 2022/2023 die identischen Konditionen an, die den Agenturen im Rahmen des QTA-Vertrages zugestanden hätten.

 
Matthias Gürtler
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