Reisevertrieb

RTK: „QTA-Kündigungen von TUI und SLR unwirksam"

Laut RTK sind die QTA-Kündigungen von TUI und Schauinsland-Reisen unwirksam

Laut RTK sind die QTA-Kündigungen von TUI und Schauinsland-Reisen unwirksam. Foto: mg

Die Kündigungen der QTA-Rahmenvereinbarungen durch TUI und Schauinsland-Reisen sind laut einer Pressemitteilung von RTK unwirksam. Wie die Reisebüro-Kooperation mitteilt, habe die Kanzlei Lutz Abel aus München die Vorgänge geprüft. „Nach unserer Beurteilung sind die Kündigungen jeweils unwirksam“, wird Reinhard Lutz, Gründungspartner der Kanzlei, in dem Schreiben zitiert. Weitere Details werden nicht genannt.

Nach TUI hatte Schauinsland-Reisen am Dienstag bekanntgegeben, bereits zum 9. Mai die Rahmenvereinbarung fristlos gekündigt zu haben. Wie es nun weitergeht, ist unklar. TUI will sich zu den Vorgängen derzeit nicht äußern und verweist auf ein juristisches Verfahren. 

RTK nicht an rechtlicher Auseinandersetzung interessiert

Wie RTK-Geschäftsführer Thomas Bösl am Mittwochmorgen mitteilte, sei er weiterhin gesprächsbereit. „Wir haben von einer renommierten Kanzlei eine rechtliche Einschätzung beider Kündigungsschreiben erhalten, sind jedoch nicht an einer rechtlichen Auseinandersetzung interessiert, sondern suchen weiter das Gespräch mit beiden Veranstaltern.“ Zudem mahnte er, dass die „aktuellen Differenzen“ nicht zu Lasten der Reisebüros gehen dürften. 

Bösl zufolge ist sich die RTK ihrer Verantwortung bewusst, „den gesamten Vorgang um die Datenweiterleitung an FTI vollumfänglich aufzuklären und die richtigen Ableitungen für die Zukunft zu ziehen“. 

Bekenntnis zu „möglichen“ Fehlern

Darüber hinaus warnte der RTK-Geschäftsführer vor einer durch die „berechtigte“ Kritik hervorgehenden Schwächung des Reisebüro-Vertriebs. „Wir bekennen uns zu möglichen Fehlern und haben verstanden, dass wir uns neu aufstellen müssen.“ Allerdings sei er auch davon überzeugt, dass es nicht im Interesse der Reisebüros liege, die Gewichte zwischen Veranstaltern und Reisebüros zu Ungunsten der Büros zu verschieben, so Bösl weiter, der einmal mehr um Zeit – und auch Unterstützung – bat. 

Die RTK habe sich als Interessenvertretung und „starke Stimme der Reisebüros“ bewährt. „Wir waren mitunter auch ein unbequemer Verhandlungspartner, deshalb ermuntern uns jetzt viele Mitgliedsbüros, unseren grundsätzlichen Kurs beizubehalten und eine Schwächung unserer Organisation keinesfalls hinzunehmen“, erörterte der RTK-Geschäftsführer. „In diesem Sinne bitte ich erneut darum, dass uns die notwendige Zeit gegeben wird, unsere internen Prozesse auf der Basis einer abschließenden Bewertung neu auszurichten. Diese Bewertung liegt aktuell noch nicht vor.“ 

Bösl verwies auf einen Kurzbericht der Kanzlei CMS Hasche Sigle. Diesem zufolge habe FTI von RTK Umsatzzahlen auf der Basis von eigenen Daten aus der RTK-Vertriebsdatenbank erhalten. „Kundendaten von Reisebüros waren zu keinem Zeitpunkt betroffen“, machte Bösl einmal mehr deutlich.
 

Ute Fiedler