Verkehr

Corendon backt in diesem Jahr kleinere Brötchen

Corendon-Zentrale in Antalya: Der Ferienflieger hat wirtschaftlich die Kurve gekriegt

Corendon-Zentrale in Antalya: Der Ferienflieger hat wirtschaftlich die Kurve gekriegt. Foto: Corendon

Neben vielen anderen Fluglinien fiel im vergangenen Jahr auch Corendon Airlines durch etliche Streichungen und Flugplanänderungen auf. Ein Grund dafür lief in der Reisebranche aber etwas unter dem Radar: Der türkische Ferienflieger steckte 2022 in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten.

„Heftig durchgeschüttelt“

Welche Probleme die Fluglinie konkret hatte, erläuterte Deutschland-Manager Thomas Braun noch einmal rückblickend im Gespräch mit touristik aktuell. Er bringt es so auf den Punkt: „Corendon wurde 2022 heftig durchgeschüttelt.“

Eigentlich hatten die Fluglinien der Corendon-Gruppe, zu der auch Corendon Airlines Europe und Corendon Dutch Airlines gehören, zum Ende der Corona-Pandemie ein großes Wachstum geplant. Dann aber begann der Ukraine-Krieg, der das Unternehmen wegen explodierender Energie- und Treibstoffpreise in heftige Turbulenzen brachte. In eine Krise sei die Airline vor allem deshalb geraten, weil sie vor dem Preisanstieg zu wenig Kerosin durch „Fuel Hedging“ sichern konnte, erklärt der Corendon-Manager.

Die Folge waren viele Streichungen oder Zusammenlegungen von Flügen, um die Verluste durch den massiven Kostenanstieg zu reduzieren. „Es war ein heißer Ritt durch den letzten Winter“, so Thomas Braun, aber: „In dieser Zeit haben wir die Finanzen wieder unter Kontrolle bekommen.“

Flugplan ist um 40 Prozent geschrumpft

Damit sich eine solch brenzlige Situation nicht wiederholt, sind die Corendon-Airlines nun vorsichtiger unterwegs. So wurde der Flugplan in diesem Jahr um 40 Prozent deutlich heruntergefahren, man verzichtet auf Wetlease-Partner und bedient mit der knapp 40 Maschinen großen Kernflotte nur die wichtigsten Zielgebiete.

Dazu gehört in erster Linie das Stammland Türkei. Dies sei hinsichtlich der Kapazität „relativ stabil geblieben“ und mache derzeit rund 65 Prozent der knapp 2,8 Millionen Oneway-Sitze im Markt aus. „Trotz der Reduzierungen hat Corendon weiterhin ein sehr auf Reiseveranstalter zugeschnittenes Programm mit vielen touristischen Rennstrecken“, versichert Braun. Künftig wolle Corendon aber noch stärker auf Flugticketverkäufer in den Reisebüros zugehen.

Den ausführlichen Bericht lesen Sie im Schwerpunkt Airlines in der nächsten Ausgabe von touristik aktuell (ta 25-26/2023).

Thomas Riebesehl
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