TUI: Es stockt beim Ausbau der Filialen

TUI Deutschland hält weiter an dem Plan fest, die Zahl der Reisebüro-Filialen zu verdoppeln. Bis 2015 will der Veranstalter über 800 Agenturen verfügen. Ein ambitioniertes Ziel – blickt man auf die vergangenen Jahre: Trotz der bereits 2009 gestarteten Expansion kommt TUI derzeit gerade einmal auf rund 400 Filialen. Das sind 30 Büros weniger als 2006.

Parallel zum Ausbau des stationären Vertriebs will TUI zudem stärker ins Internet investieren und den Online-Anteil am Gesamtumsatz deutlich erhöhen. Dabei ziele man vor allem auf Kunden, die ohnehin „online buchen und nicht mehr den Weg ins Reisebüro finden“, kündigt TUI-Deutschland-Chef Volker Böttcher im Strategie- und Wachstumsprogramm „GET 2015“ an.

Mit diesem will Böttcher auf „den gravierenden Marktumbruch“ reagieren, bei dem sich der organisierte Reisemarkt zunehmend in zwei große Segmente aufteile: Auf der einen Seite der preisgetriebene traditionelle Reisemarkt, der von Überkapazitäten bei Flug und Hotel sowie von austauschbaren Hotelprodukten dominiert wird. Auf der anderen Seite „ein stark wachsender moderner Massenmarkt, der sich an individuellen Bedürfnissen und Lebensstilen der Kunden orientiert“.

TUI will künftig mit zwei voneinander getrennten Geschäftsmodellen arbeiten. Der eine Teil wird sich auf die Konzeption und Vermarktung innovativer, exklusiver und margenstarker Hotelprodukte fokussieren. Der andere Teil soll auf den preisgünstigen Massenmarkt zielen.

Die Blaupausen für neue Hotelkonzepte lägen bereits in der Schublade, sagt Böttcher. Insgesamt wolle TUI die Zahl der exklusiven und zielgruppenspezifischen Hotels von 41 auf 136 ausbauen. Das Unternehmen entwickle derzeit vier neue Konzepte, von denen bereits zwei zur Sommersaison 2012 starten. Auch bei den Marken Puravida, Sensimar und TUI Best Family soll die Zahl der Häuser deutlich steigen.