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Ägypten/Tunesien: Schwieriges Comeback

In Tunesien werden wohl einige Plätze unter den Sonnenschirmen unbesetzt bleiben

In Tunesien werden wohl einige Plätze unter den Sonnenschirmen unbesetzt bleiben. Foto: stock.xchng

Die Rückkehr von Ägypten und Tunesien als Topziele bei Bade- und Kulturreisen könnte noch bis spät in den Sommer hinein auf sich warten lassen. „Wir werden viel tun, um die Nachfrage für beide Länder zu stimulieren. Dennoch braucht es einfach Zeit, bis die Menschen wieder Vertrauen in diese Länder fassen“, sagt TUI-Chef Volker Böttcher.

Die derzeit günstigen Angebote seien eine Starthilfe – nicht mehr und nicht weniger: „Der Preis schlägt nicht immer die Verunsicherung“, so Böttcher. Derzeit plant TUI für die Sommersaison in beiden Ländern mit rund 60 Prozent der Kapazitäten. Dies könne man allerdings jederzeit aufstocken, wenn die Nachfrage entsprechend groß sei, betonte Böttcher und verweist auf vorhandene Überkapazitäten im Markt. Dabei dürfte er vor allem Ägypten gemeint haben: Für das Land am Nil steigen die Neubuchungen derzeit deutlich schneller an als für Tunesien.

Aus den jüngsten Erfahrungen heraus will TUI zudem stärker am gesellschaftlichen Entwicklungsprozess in wichtigen Reisezielen teilnehmen. „Und das langfristig und unter Einbeziehung der lokalen Bevölkerung“, betont Böttcher. Zunächst soll in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) geprüft werden, „wie wir in Ägypten und Tunesien den Demokratisierungsprozess, Weiterbildung oder Frauenförderung unterstützen können“, so der TUI-Chef.

Von einer etwas schnelleren Erholung geht Alltours-Chef Willi Verhuven aus. Wegen der aktuellen Preisaktionen mit Abschlägen von bis zu 30 Prozent für Reisen nach Ägypten und Tunesien rechnet er damit, dass diese Ziele spätestens im Sommer wieder wie vor den politischen Veränderungen wachsen werden. Das in Tunesien entstandene Minus werde bis zum Ende der Wintersaison nicht aufzuholen sein, meint Verhuven. Ägypten werde die Wintersaison jedoch auf Vorjahresniveau abschließen. In dem Nil-Land lagen die Buchungen vor den politischen Unruhen im hohen zweistelligen Plus.

Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser zeigt sich indes zurückhaltend: „Beide Destinationen laufen langsam an. Da wir erst seit knapp zwei Wochen wieder Angebote auf dem Markt haben, ist es für valide Aussagen zu Trends noch zu früh.“