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TUI: Mehr X und Online

Bei eigenen Hotels – hier das Puravida Ela Quality – will TUI vorerst auf weitere Marken verzichten

Bei eigenen Hotels – hier das Puravida Ela Quality in der Türkei – will TUI vorerst auf weitere Marken verzichten. Foto: TUI

Bis 2015 will TUI den Verkauf im Internet und die dynamische Produktion von Reisen deutlich ausbauen. Zur Eröffnung der ITB bekräftigte TUI-Deutschland-Chef Volker Böttcher am Dienstag, man sei auf gutem Wege bei der Umsetzung des Zukunftsprogramms „Get 2015“. Derzeit liege der Umsatzanteil der eigenen Online-Portale bei rund fünf Prozent, „durchaus vorstellbar“ seien künftig 20 Prozent, so Böttcher. Dazu beitragen soll der Relaunch von TUI.com, der „in Kürze“ erfolgen werde.

Über 1.000 Expedienten haben sich bereits registriert, um ihr Reise-Know-How über die neue Plattform zu vermarkten. Ursprünglich war TUI von „einigen Hundert“ Reiseverkäufern ausgegangen, die neben Reiseleitern und Produkt-Managern auf TUI.com ein Teil ihres Wissens preisgeben.

Die Teilnahme an der Empfehlungsplattform ist nicht unumstritten: Einerseits erhalten Reisebüros dadurch die Chance, Internet-Kunden für sich zu gewinnen. Andererseits sollen sie zu einem noch nicht bekannten Zeitpunkt für den Service der Kundenvermittlung an TUI zahlen.

Skeptiker mahnen zudem, dass Reiseverkäufer mit der Teilnahme an der Empfehlungsplattform ihr höchstes Gut verschenken: Know-how. „Die TUI peppt damit ihren Content auf und Reisebüros werden dann auch noch zur Kasse gebeten. Da fehlt mir die Logik“, sagt der verärgerte Chef einer großen Reisebüro-Kooperation.

Als Erfolg wertet Böttcher den späten Einstieg als X-Veranstalter. „Quasi aus dem Stand heraus“ habe sich TUI im vergangenen Jahr mit 400.000 Gästen für X-TUI, X-1-2-Fly und X-Travel-Discount als Nummer drei etabliert.  Rund zehn Prozent der Reisen würden bereits dynamisch produziert, und Ziel sei es, auch hier Marktführer zu werden.

Zielt der TUI-Deutschland-Chef mit den X-Produkten vor allem auf „preissensitive Kunden“, so sollen anspruchsvolle Urlauber zunehmend mit den eigenen Konzepthotels bedient werden. Derzeit gibt es 80 dieser exklusiv für den Veranstalter betriebenen Häuser, die ein gutes Drittel des Geschäftes ausmachen. Bis 2015 soll der Anteil mit 136 Hotels auf zwei Drittel anwachsen. Allein in diesem Sommer kommen zehn neue hinzu.

Von weiteren Hotelmarken will Böttcher aber vorerst absehen. Vielmehr müsse man die neuen Marken Sensimar, Puravida und Viverde bekannter machen und ausbauen und werde auch mit Robinson und Magic Life weiter expandieren.