Verkehr

VUSR fordert Airlines zum Verzicht auf Vorkasse auf

Airlines sollten zumindest vorübergehend auf die Vorkasse-Praxis verzichten, fordert der VUSR. Foto: Barig

Airlines sollten zumindest vorübergehend auf die Vorkasse-Praxis verzichten, fordert der VUSR. Foto: Barig

Mit Blick auf das andauernde Flug-Chaos fordert der Reisebüro-Verband VUSR Airlines nun zum freiwilligen Verzicht auf die volle Bezahlung beim Flugticketkauf auf. „Die derzeitige Unzuverlässigkeit und hohe Planungsunsicherheit bei den Airlines mache Vorkasse für die allermeisten Kunden unzumutbar“, sagt Verbandschefin Marija Linnhoff. Verzichtet werden solle darauf, solange das Chaos anhalte. Das „Vorkasse-Moratorium" könne den Airlines „einen Rest an Reputation in schwieriger Lage retten“.

Bundesregierung in der Pflicht

Linnhoff appelliert in diesem Zusammenhang an die Bundesregierung, die Vorkasse-Praxis zügig und vorbehaltlos im Hinblick auf den Kunden- und Verbraucherschutz zu prüfen. In keiner Branche werde Monate vor Inanspruchnahme der Leistung der volle Preis fällig. Die Vorkassen-Regelung sei antiquiert und höhle den Verbraucherschutz aus. Es sei „Zeit für eine grundlegende Veränderung“, fordert die VUSR-Chefin.

In Berlin hat man das allerdings bereits auf dem Schirm. So hat jüngst Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke Medienberichten zufolge den Fluglinien mit einer Abkehr vom Vorkasse-Prinzip beim Ticketkauf gedroht. 

Marija Linnhoff weist auch darauf hin, dass das Chaos noch längst nicht vorbei sei. Ihr zufolge kündigen Airlines weiter prophylaktisch Streichungen für Flüge an, die sich möglicherweise immer noch im Verkauf befinden. „Es ist doch niemandem erklärbar, dass die Airlines jetzt Flüge verkaufen und sofort kassieren, von denen sie möglicherweise schon wissen, dass sie sie demnächst streichen werden oder die Passagiere wahrscheinlich nicht störungsfrei von A nach B reisen werden“, so Linnhoff.

„Signal an die Kunden“

Betroffene bangten im Zuge des Chaos nicht nur um ihren Urlaub, sondern müssten teilweise ihrem Geld hinterherlaufen. „Ein Vorkasse-Moratorium, mindestens für die Zeit der Krise, wäre ein Signal an die eigenen Kunden, dass man sich auch selbst bemüht und nicht nur mit dem Finger auf andere zeigt", sagt die Reisebüro-Vertreterin.

Ute Fiedler
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