Verkehr

Flughafen Hahn hat einen Käufer

Das monatelange Hin und Her rund um den Verkauf des insolventen Flughafens Frankfurt-Hahn hat ein Ende. Der angeschlagene Regional-Airport im Hunsrück wird an die Triwo AG aus Trier verkauft, wie Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner mitteilt. Alle rund 400 Beschäftigte des Flughafens sollen vom neuen Investor übernommen werden. Über den Kaufpreis und weitere Details des Vertrages wurde Stillschweigen vereinbart.

Käufer mit Erfahrungen in der Luftfahrt

„Das Bieterverfahren ist mit dem Eintritt aller Vollzugsvoraussetzungen und dem Verkauf an die Triwo AG erfolgreich beendet. Die vier Gläubigerversammlungen sowie der Gläubigerausschuss der Hauptgesellschaft haben jeweils einstimmig für das Gebot mit dem höchsten Kaufpreis gestimmt“, erklärt Plathner. Der Flugbetrieb werde bis zum Eintritt der vertraglichen Bedingungen im Rahmen des Insolvenzverfahrens und anschließend von der Erwerbergesellschaft fortgeführt. „Dies wird voraussichtlich innerhalb weniger Wochen erfolgen“, ergänzt der Insolvenzverwalter.

Der Käufer aus Trier hat Erfahrungen in der Luftfahrtbranche. Triwo betreibt bereits Flughäfen in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz, unter anderem in Zweibrücken. Triwo-Chef Peter Adrian kündigt an, er wolle „gezielt in die Flughafeninfrastruktur investieren, weiteres Wachstum im Passagier- und Frachtverkehr erreichen und eine nachhaltige Immobilienentwicklung umsetzen.“

Momentan fast 40 Ziele im Flugplan

Eigentlich war der ehemalige Militärflughafen im Hunsrück bereits vergangenen Sommer an das Frankfurter Unternehmen Swift Conjoy verkauft worden. Dieses hatte aber nie den Kaufpreis gezahlt, weshalb der Insolvenzverwalter wieder auf Investorensuche gehen musste. Nach SWR-Informationen war der jetzige Käufer aber von Anfang an unter den Bietern.

Während des Insolvenzverfahrens, das der Flughafen im Oktober 2021 beantragt hatte, ging der Flugbetrieb ununterbrochen weiter. Momentan stehen laut Unternehmen fast 40 europäische Ziele im Flugplan. Wichtigste Airline ist nach wie vor Billigflieger Ryanair.

Thomas Riebesehl
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