Verkehr

Marabu: Airline-Chef Schwaiger nimmt den Hut

Wird sich das Flug-Chaos bei Marabu unter dem neuen Chef legen? Foto: Marabu

Wird sich das Flug-Chaos bei Marabu unter dem neuen Chef legen? Foto: Marabu

Paul Schwaiger (links) geht von Bord, Axel Schefe übernimmt. Fotos: Marabu

Paul Schwaiger (links) geht von Bord, Axel Schefe übernimmt. Fotos: Marabu

Wurden ihm der Wirbel und die anhaltenden Negativschlagzeilen rund um Marabu zu viel? Nur wenige Monate nach dem mehr als holprigen Start der Condor-Schwester gibt Paul Schwaiger seinen Chefposten bei dem Ferienflieger ab. Der frühere Condor-Vertriebschef habe „aus persönlichen Gründen entschieden, sein Amt vorzeitig niederzulegen“, heißt es in einer Mitteilung der Fluglinie. 

Nun wird der Condor-Manager Axel Schefe zunächst das Zepter bei Marabu übernehmen. Der Ingenieur und Luftfahrtexperte war zuletzt bei der Schwester-Airline für das Flotten-Management zuständig und soll als Interimschef vor allem für einen verlässlicheren Flugbetrieb in den restlichen Sommerferien und anstehenden Herbstferien sorgen. Der bisherige CEO Schwaiger werde noch für einige Zeit beratend für Marabu tätig bleiben, um den geordneten Übergang zu gewährleisten, heißt es.

Wechsel nicht wegen aktueller Vorwürfe

Unter der Führung von Schwaiger hatte die Neugründung des Condor-Finanziers Attestor mit Firmensitz in Estland im Mai den Flugbetrieb aufgenommen. Allerdings war von Anfang an der Wurm drin: Es kam immer wieder zu massiven Verspätungen und Flugstreichungen, weil Maschinen ausfielen und Flugzeuge von Wetlease-Partnern nicht rechtzeitig bereitgestellt wurden. Zuletzt hatte sogar ein Pilot beim Luftfahrtbundesamt Beschwerde eingelegt, nachdem ein Flug trotz eines Triebwerkschadens stattgefunden hatte.

Marabu weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass der Führungswechsel nicht im Zusammenhang mit den jüngsten Vorwürfen gegen die Airline stehe. Um den Fall zu klären, seien bereits unabhängige Untersuchungen durch Fachleute in die Wege geleitet worden, die nach den Richtlinien des Operational Safety Audit-Programms des Airline-Verbands IATA zertifiziert sind. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen stünden allerdings noch aus, so das Unternehmen.

Thomas Riebesehl
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