Kreuzfahrten

Costa: „Auslandsklausel“ wird EU-Sache

Im Streit um Provisionszahlungen wollen die Reisebüros nicht klein beigeben

Im Streit um Provisionszahlungen wollen die Reisebüros nicht klein beigeben. Foto: stockx.chng

Deutsche Reisebüros wehren sich weiterhin gegen die so genannte Auslandsklausel in den aktuellen Vertriebskonditionen von Costa Kreuzfahrten. Aron Stiefvater, Reisebüro-Inhaber aus Weil am Rhein und Wortführer für mittlerweile 250 Agenturen im Disput um den Wegfall von Provisionen auf Auslandsbuchungen, hat nun das Europäische Verbraucherzentrum eingeschaltet. Dieses teilt in einem Schreiben die Auffassung Stiefvaters, „dass das Gebaren der Reederei nicht hingenommen werden sollte“, und will den Fall an die EU-Kommission weiterleiten.

„Costa bewegt sich nach wie vor nicht“, beklagt Stiefvater die Hinhaltetaktik des Hamburger Unternehmens und sieht den DRV in der Pflicht. Der Verband, der die Rechtmäßigkeit der Auslandsklausel ebenfalls anzweifelt, vermeldet lediglich, kürzlich „ein konstruktives Gespräch“ mit Costa geführt zu haben, bei dem „in einzelnen Punkten eine Annäherung“ erreicht worden sei. Man warte jedoch noch auf eine schriftliche Bestätigung der erzielten Ergebnisse seitens der Reederei. Die nimmt zu diesem Thema derzeit keine Stellung.

Reisebüro-Vertreter Stiefvater erachtet das Engagement des DRV angesichts der Brisanz für den stationären Vertrieb als nicht ausreichend: „Wir brauchen keine Annäherung, sondern eine Lösung!“ Andernfalls müsse man „überlegen, eine Sammelkündigung an Costa zu schicken“. Seit Inkrafttreten der Auslandsklausel hat sein Büro ihm zufolge keine einzige Costa-Reise mehr verkauft – „auch nicht auf dem deutschen Markt." Viele“Reisebüros täten ihm das gleich, berichtet Stiefvater.