Verkehr

Sparpaket: Flugreisen werden teurer

Wenn die Bundesregierung ihre Sparpläne umsetzt, wird das Fliegen künftig teurer

Wenn die Bundesregierung ihre Sparpläne umsetzt, wird das Fliegen künftig teurer.<br>Foto: ta

Mit Entsetzen haben die Luftfahrtbranche sowie touristische Verbände auf die von der Bundesregierung geplante Luftverkehrsabgabe reagiert. Sie sei „ein schwerer Schlag für den Luftverkehrsstandort Deutschland“, kritisierten der Flughafenverband ADV sowie der Tourismusverband BTW unisono. Lufthansa sprach gar von einem „schwarzen Tag“ für den Luftverkehr in Deutschland.

Auch der DRV hält die geplante „Insellösung“, die allein für Deutschland gelten soll und als „Ökoabgabe“ getarnt ist, für kontraproduktiv. „Das ist zu kurz gedacht“, kommentiert Hans-Gustav Koch, Hauptgeschäftsführer des Verbands, die von der schwarz-gelben Bundesregierung verkündeten Pläne. Die Abgaben führten zu Wettbewerbsverzerrungen sowohl innerhalb Europas als auch weltweit. „Am Ende wird die Abgabe mehr kosten als sie Mehreinnahmen bringen. Denn der Wirtschaftsstandort Deutschland wird massiv geschwächt“, so Koch.

Und nicht nur das: Auch Urlaubsflüge der Bundesbürger würden künstlich verteuert. Der DRV jedenfalls befürchtet das Schlimmste: „Fliegen und Urlaub werden dann nicht mehr für Jedermann bezahlbar bleiben“, befürchtet Koch.

Gegen den Meinungsstrom in der Touristik schwimmt indes Alltours-Chef Willi Verhuven, der die geplante Flugabgabe begrüßt: „Der Einstieg in eine wie auch immer umschriebene Besteuerung von Flugbenzin ist längst überfällig.“ Da Verbraucher schon lange Steuern auf Energiequellen wie Öl und Gas zahlten, sei es nicht nachvollziehbar, warum ausgerechnet Kerosin nicht versteuert werden solle. Verhuven hält die Abgabe auch aus Umweltschutzgründen für notwendig. „Es kann nicht sein, dass durch Billigfliegerei und Tickets für 9,90 Euro die Umwelt verpestet wird." Nachhaltige Auswirkungen auf das eigene Geschäft erwarte er nicht.

Nach dem jetzigen Stand der Dinge will die Regierung von 2011 an über die Airlines und Flughäfen rund eine Milliarde Euro eintreiben. Bei rund 90 Millionen Flugpassagieren würde die Abgabe bei rund zehn Euro pro Person liegen. Dass die Airlines die Kosten an ihre Kunden weitergeben, gilt als sicher. Auch die Veranstalter werden die Abgabe nicht auffangen können.