Nach dem abgesagten Streik der Fluglotsen ist der Flugverkehr in Deutschland am Donnerstag reibungslos angelaufen. Es habe keine Einschränkungen oder Verzögerungen gegeben, hieß es am Morgen vom Frankfurter Airport und anderen großen deutschen Flughäfen. Wegen der drohenden Arbeitsniederlegungen reagierten mehrere Airlines im Vorfeld mit Flugplanänderungen und Sonderflugplänen.
So hatte Lufthansa vorsorglich die Abflugzeiten von elf Flügen nach Frankfurt um eine halbe Stunde vorverlegt, so dass diese vor der Streikphase auf dem Rhein-Main-Airport landen können. Auch die Mitbewerber Air Berlin, Condor und TUI Fly ließen mehrere Maschinen früher starten.
Im zugespitzten Tarifkonflikt mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) begründete die Fluglotsengewerkschaft GdF ihre Streikabsage am Mittwochabend mit Rücksichtnahme auf die Passagiere. Hintergrund sei die juristische Auseinandersetzung über die Rechtmäßigkeit der Arbeitsniederlegungen, die sich voraussichtlich bis in die Nacht hinziehen werde. Nach der Streikabsage fiel die Berufungsverhandlung vor dem Hessischen Landesarbeitsgericht jedoch aus.
Zuvor hatte das Frankfurter Arbeitsgericht die geplanten Streiks auf Antrag der DFS per einstweiliger Verfügung untersagt. Die Arbeitgeber hatten argumentiert, dass einzelne Forderungen der Gewerkschaft und somit auch die Streiks rechtswidrig seien. Die GdF kündigte unmittelbar nach der Entscheidung an, in Berufung zu gehen.
Jetzt wollen die Fluglotsen erst einmal das weitere Vorgehen beraten. Mögliche weitere Streiktermine sind laut GdF bereits geplant, aber diese Woche unwahrscheinlich.
Verkehr
Nach Streikabsage normaler Flugbetrieb
Die Fluglotsen zeigen sich gnädig gegenüber den Passagieren: Der Streik wurde kurzerhand abgesagt. Foto: DFS
