Verkehr

Eurostar Group legt 2022 stark zu

Eurostar-Chefin Gwendoline Cazenave freut sich über gute Zahlen ihres Unternehmens

Eurostar-Chefin Gwendoline Cazenave freut sich über gute Zahlen ihres Unternehmens. Foto: Eurostar Group

Die westeuropäische Schnellzug-Holding Eurostar Group mit ihren beiden Marken Eurostar und Thalys ist mit einem starken Wachstum aus der Corona-Krise gekommen. So beförderte die Tochter Thalys, die auch deutsche Städte bedient, im vergangenen Jahr 6,5 Millionen Passagiere, eine Steigerung von 42 Prozent gegenüber 2021.

Beim Eurostar, der das europäische Festland mit Großbritannien verbindet, wurde mit 8,3 Millionen sogar ein Zuwachs von über 500 Prozent erzielt. Ein Unternehmenssprecher führt dieses dicke Plus vor allem auf den Einfluss des Brexits zurück. Die Unsicherheiten rund um den EU-Austritt Großbritanniens Anfang 2020 hätten die Nachfrage zunächst stark gedämpft.

Der Schuldenberg schrumpft

Auch andere Kennzahlen lesen sich gut: Der Umsatz erreichte laut Holding mit 1,5 Milliarden Euro den zweieinhalbfachen Wert von 2021, das Vorsteuerergebnis wuchs auf einen Rekordwert von 332 Millionen Euro. Selbst das in den letzten Jahren schwächelnde Segment Geschäftsreisen erholt sich zusehends: Im laufenden Jahr 2023 habe das Geschäft wieder 80 Prozent des Vorkrisenniveaus erreicht, so Eurostar.

„Das Wachstum von nachhaltigem internationalen Reiseverkehr in Europa hat sich bestätigt. Die Ergebnisse von 2022 spiegeln die gestiegene Reiselust unserer Kundinnen und Kunden wider“, freut sich Eurostar-Chefin Gwendoline Cazenave. Maßgebende Gründe für die Entwicklung seien der Wegfall von Reisebeschränkungen und die öffentliche Debatte über die Vorteile des umweltfreundlichen Reisens.

Aufgrund der stark gestiegenen Einnahmen war die Schnellzug-Gruppe auch in der Lage, ihren Schuldenberg etwas abzubauen. Im vergangenen Jahr wurden laut Eurostar Forderungen in Höhe von 127 Millionen Euro beglichen, sodass die Gesamtverschuldung Ende Dezember 2022 bei 964 Millionen Euro lag.

Die Zugbetreiber Eurostar und Thalys waren 2022 zusammengeführt worden. Ende des Jahres soll die Marke Thalys verschwinden, alle rund 50 Züge der Holding werden dann als Eurostar unterwegs sein.

Thomas Riebesehl