Berufe in der Touristik

Teil 23 – International Sales Director bei Lernidee: Tim Starke

Tim Starke ist - wie hier auf der Fitur in Madrid - viel unterwegs. Der gepackte Koffer gehört für ihn zum Job

Tim Starke ist - wie hier auf der Fitur in Madrid - viel unterwegs. Der gepackte Koffer gehört für ihn zum Job. Foto: Lernidee

Tim Starke ist das, was man einen Weltbürger nennt. Nach dem Studium der Medienwissenschaften hat der 40-Jährige zum Beispiel in Spanien Kindertheater gespielt, in Italien Wein gehandelt und in London als Übersetzer gearbeitet. Sechs Sprachen spricht der Freiburger, der International Sales Director beim Berliner Veranstalter Lernidee Erlebnisreisen ist, mehr oder weniger fließend.

In der Branche sei er „der klassische Quereinsteiger“, sagt Starke. Nach seinen Auslandszeiten hat er 2007 bei Visit Berlin angeheuert und den Südamerika-Bereich aufgebaut. Seine Mission dort: die deutsche Hauptstadt bekannt zu machen. Im Juli vergangenen Jahres wechselte er dann zum Veranstalter Lernidee.

„Eigentlich hatte ich gar nicht erwartet, in die engere Wahl zu kommen“, sagt Starke, „schließlich fehlte mir die Veranstalter-Erfahrung.“ Doch wichtiger waren seine internationalen Erfahrungen und dass er Begeisterung versprüht und gut mit Menschen kann.

Vor zehn Jahren hat Lernidee verstärkt begonnen, die eigenen Reisen auch international zu vermarkten – in Großbritannien und Skandinavien ebenso wie in den USA oder Australien. Derzeit gilt es, auch im asiatischen Markt Vertriebspartner zu gewinnen.

Starke stehen dabei zwei Kolleginnen zur Seite. Das Dreier-Team ist vor allem zwischen September und April viel unterwegs. Weltweit geht es dann zu Messen und Veranstaltungen, etwa zum World Travel Market nach London, zu Workshops nach Marrakesch oder auf Akquise-Tour durch Kanada und die USA. Auch neue Programmangebote muss Starke hin und wieder testen, um auf Detailfragen besser eingehen zu können.

Ende April beginnt für den International Sales Director die Bürosaison. Starke ist dann überwiegend in Berlin. Dann regelt er eventuelle Reiseänderungen, klärt Probleme mit Partnern oder Kunden und bereitet schon das nächste Jahr vor. Denn von der Planung her ist 2015 für Starke längst gelaufen, er ist bereits im Jahr 2016. „Die beiden Zeiten sind nicht immer leicht in Einklang zu bringen.“

Was übrigens auch für die Bedürfnisse der unterschiedlichen Quellmärkte gilt. „Brasilianer legen Wert auf eigene Waschräume, Amerikaner möchten vorab wissen, wie weit der Fußweg vom Bahnhof zur ersten Kirche ist. Andere haben besondere Essenswünsche oder möchten sich bestimmte Orte anschauen, die für ihre Kultur relevant sind“, erzählt er.

Starkes Aufgabe ist es, solche Extrawünsche für einen Reisetermin übereinzubringen. „Es kann vorkommen, dass wir auf einer Transsib-Tour zehn verschiedene Programme für einzelne Zielgruppen schnüren“, sagt er. Alles in allem sei sein Job sicherlich „out of the ordinary“, freut sich der Vielreisende – „ganz wie die Reisen meines Arbeitgebers“.

Jürgen Baltes

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Ob Veranstalter, Airline, Destination oder Reiseversicherer: Überall in der Touristik können Reiseverkäufer Karriere machen. Alle 23 in der Serie bisher erschienenen Berufsporträts findet man unter:
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